Das "Bücher mit Herz-Team" wünscht Dir und Deiner Familie einen freudvollen Wandel in ein bewussteres Zeitalter! Bleibe optimistisch, erfreue Dich an kleinen Dingen und verbringe bewusst Zeit mit lieben Menschen, die Dir am Herzen liegen.
Bist du ein Wanderfreund oder möchtest du die Mirafälle-Wanderung mit Selina hautnah miterleben? Ihre Gefühle, die in der Stille, im Flow, in der Einsamkeit, in ihren Ängsten hochkommen? Der HÖRBLOG zu dieser Wanderung ist HIERauf unserer Homepage zu finden.
Der erste „Poetry Slam“-Hörblog von Selina Leone hier unten ist ein Auszug aus der neuen Reihe „Selinas Poesie“, aus dem Part W – W wie Wanderlust. Näheres findest du weiter unten in diesem Blog.
Anderer Meinung sein – Für mehr Menschlichkeit
Früher haben’s mit Kanonen geschossen … auf Menschen, sie lebten wie du und ich. … Nun kommt ’ne Impfung gegen Corona. Bringt sie weit mehr Leid? Nichts für mich! … / Die gleichen Bäche sind geflossen … wie damals als sie starben … Corona ist kein Honiglecken, … und wenn sich Leute anstecken, ist’s bitter, doch auch ohne Narben … hinterlässt der Virus eine Spaltung … – wo ist sie hin die Menschsein-Erhaltung? …
Wo ist Liebe, Würde, Menschlichkeit,Mitgefühl und Dankbarkeit? / Wir dürfen anderer Meinung sein –doch schlagen wir uns die Schädel ein! …. HÖRE diesen Poetry Slam hier unten oder LESE weiter im Blog auf unserer Homepage.
Selinas Poesie
Selinas Poesie ist die NEUE Poesie Reihe von Selina Leone. In ihren Büchern „alles hat SINN im abenteuer leben“ beschreibt Selina ihre Herausforderungen und begibt sich auf die SINN-Suche. In den Poesie Parts entdeckt Selina ihre dichterische Seite und geht poetisch ans Werk. Gefühle und wie sie damit umzugehen lernt, die Liebe, die Sehnsucht, Visionen, Erkenntnisse und was Selina sonst so im Alltag bewegt, stehen dabei im Vordergrund.
Der Part W – W wie WANDERLUST – aus der Serie Selinas Poesie, steht unter dem Motto „Das Wandern ist des Reimes Lust“. Selina ist dabei so richtig in den FLOW gekommen. Doch nicht nur das Wandern ist des Reimes Lust, auch andere Themen, wie CORONA, haben hier in Gedichtform Einzug genommen. Vor allem was den ZUSAMMENHALT und die MENSCHLICHKEIT anbelangt, liegt Selina so einiges auf dem Herzen. Ihre Botschaft will lauten: „Jeder darf anderer Meinung sein!“
Im Part M – M wie MAGIE – aus der Serie Selinas Poesie, entdecken wir die MAGIE, die Quelle allen Seins, den Ursprung …magisch, mystisch, malerisch, märchenhaft schön.
Als nächster Teil erscheint Part G – G wie Geschenk – aus der Reihe Selinas Poesie. In diesem Part trifft Selina ihren Herzenspartner, den sie sich so lange ersehnt hat. Ein Geschenk des Universums, exakt so wie sie ihn sich gewünscht hat. Sie ist so unglaublich dankbar und kann es kaum fassen. Doch kann sie dieses Geschenk auch annehmen?
Aktion SINN 1
Und noch eine lang ersehnte Ankündigung aus Selinas Feder: SINN 2– alles hat SINN im abenteuer leben, Part 2 – ist demnächst auf Amazon und bei Bücher mit Herz erhältlich. Aus gegebenem Anlass gibt es den ersten Teil, das Taschenbuch von SINN 1, auf Amazon derzeit um nur 15,70 Euro. Du kannst es HIER über Amazon bestellen. Oder ….
Auslieferung im Bezirk Mödling möglich!
Wenn du im Bezirk Mödling wohnst, liefern wir derzeit auf Wunsch auch aus. Unsere Partner-Buchhandlung Skybooks am Freiheitsplatz hat alle Bücher unseres Verlagsprogramms ebenso verfügbar und liefert für dich (umwelt)freundlich per Fahrrad in der unmittelbaren Umgebung in Mödling vor deine Haustüre.
Für eine Auslieferung im Bezirk Mödling kannst du direkt hier bei Bücher mit Herz unter Angabe deiner Daten (Buchtitel, Stückzahl, Name, Adresse, Email, Telefonnummer) bestellen.
Bestellungen bei Skybooks: telefonisch, per E-mail, sms, whatsApp, telegram. Abholung der Bücher: persönlicher Termin vor dem Geschäft, Postversand oder Auslieferung mit Fahrrad.
Schmökere auf unserer Bücher mit Herz Homepage in unserem Verlagsprogramm! Und finde das eine oder andere wertvolle Buch zur Bewusstseinserweiterung. Auch liebevolle Kinderbücher (denk dran, das nächste Ostern ist im Anmarsch!) und ein hilfreiches Kartenset gibt es in unserem Repertoire.
Unser Team wünscht dir viel Freude beim Lesen und eine feine Zeit – ob im Home Office, in Kurzarbeit, daheim bei deinen Lieben oder wo und wie auch immer sie gerade ausfällt!
Selina und das Bücher mit Herz Team
Jenseits von Richtig oder Falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.
Du bist wieder da? Wie schön! Ich danke dir! Du möchtest also wissen, wo ich die Nacht verbringen durfte? Und was es mit der WeltenSeele auf sich hat? Dann viel Spaß beim Weiterlesen …
REISEBLOG #WANDERLUST Teil 2
Hier gehts zum Hörblog #slog – solltest du lieber hören statt lesen (oder auch beides mal ausprobieren wollen):
Es ist schon spannend, nicht exakt zu wissen, wo es mich heute – vor allem nachts – hin verschlagen wird. Werde ich zurück zum Auto gehen oder mit dem Bus nach Pernitz zurückfahren? Werde ich im Auto schlafen? Werde ich mir doch mein Zelt irgendwo aufstellen dürfen? Vielleicht in dem riesigen wunderschönen Garten bei dem Haus, wo mein Auto jetzt steht?
Werde ich irgendwo Couchsurfen dürfen? Oder auf einem Bauernhof auf dem Heustadl schlafen? Ich glaube, das hab ich in meinem Leben noch niemals gemacht … „Wird doch Zeit, oder?“, überlege ich.
Ob ich hier in dem Gebiet ein günstiges HoStel finden könnte? Wohl eher nicht in dieser Region, aber eine preiswerte Privatpension bestimmt. Hier in der Gegend liegt meine Route des Pilgerweges nach Mariazell. Auch diese Option besteht, ich könnte zum Beispiel in der Bruthenne in Furth anfragen wegen einer Übernachtung, wo wir uns damals sehr wohl gefühlt haben.
Wohin führst du mich, du WeltenSeele?
Die Möglichkeiten sind vielfältig und umso spannender. Es wird sich etwas finden. Ruhig Blut, liebe Selina!
Vertraue, sei ihm Flow! Höre auf die WeltenSeele, labe dich in ihr, so wie es der Jüngling in Paulo Coelhos „Der Alchimist“ mit eben diesen tat. Sei im Hier und Jetzt, jenseits von Raum und Zeit!
Das Hörbuch „Der Alchimist“ hat mich inspiriert. Der Begriff WeltenSeele hat etwas in mir ausgelöst. Für mich ist sie das, was die unsichtbare Welt darstellt. Was im Außen nicht sichtbar ist. Die geistige Welt, die Energie, die immer und überall vorhanden ist. Auch in uns. Es ist für mich die Quelle, der Ursprung, die Seele von Alles-Was-Ist, eben die WeltenSeele. Für Menschen, die nicht an Gott glauben, könnte man mit diesem Wort dienen. Wohin führst du mich nun, du WeltenSeele?
Nach siebeneinhalb Kilometern und knapp drei Kilometer vor dem Ziel der Myrafälle setze ich mich zu einem Picknick an den Myrabach. Ich muss gar nicht überlegen, es ist einfach klar, hier bleibe ich ein Weilchen. Hat mich die WeltenSeele hierher geführt? Bestimmt! Obwohl ich schwitze, ist der Weg bis jetzt nicht wirklich anstrengend für mich gewesen. Ich lasse mir Zeit, möchte mich keinem Stress aussetzen. Ich muss nichts, aber auch gar nichts schaffen an diesen beiden Tagen. Es geht mir nicht um das Sportliche, mehr um das Seelische. Das rufe ich mir sogleich in Erinnerung, weil mein sportlicher Verstand mir ein schlechtes Gewissen einreden möchte. „Getriebenheit … am A…. vorbei!“, schmunzle ich in mich hinein.
Die Sonne wagt sich wieder durch und trocknet mein schweiß-durchtränktes Shirt. Ich bevorzuge Baumwoll-Shirts auch zum Wandern. Der Nachteil ist, dass sie nicht so schnell auftrocknen, wie die modernen Merino-Materialien. Auf meiner Haut fühlt sich trotzdem Cotton besser an. Das ist mir aus meiner schweren Neurodermitis-Zeit wohl geblieben. In meinem Buch „alles hat SINN im abenteuer leben“ erzähle ich von meiner fürchterlichsten Zeit überhaupt in meinem Leben. Zum Glück ist meine Haut jetzt gesund. Ich bin so DANKBAR!
Wie ich aus dieser schrecklichen Zeit herausgefunden habe, erzähle ich bei meiner nächsten LESUNG am 15.10.2020, 18.30 Uhr, in der Bodega López in Mödling (Näheres findest du in unserem vorherigen BLOG-Beitrag – hier).
Führen lassen
Vor dem Eingang der Myrafälle verspüre ich plötzlich keine Lust mehr, den Eintritt zu bezahlen. Es sind mir heute – am Sonntag bei gutem Wanderwetter, klarerweise – einfach zu viele Menschen hier. Eine Bank lädt mich ein, mich erstmal hinzusetzen. Sollte ich doch erst morgen die Myrafälle besuchen? Heute keinen Eintritt mehr bezahlen? Morgen ist mehr Zeit übrig und montags sind weit weniger Leute. Mit diesen Überlegungen beginnt es – wohl als ein Zeichen der WeltenSeele – wie in Schaffeln zu schütten. Es ist gut so … Mir wird bewusst, wie sehr ich die Stille des Waldes schätze und ich merke, wie ich mich in der Masse so gar nicht wohl fühle. Weitab vom Mainstream unterwegs zu sein, hat einen enormen Mehrwert für mich. Meine INTUITION war fein, denn sie hält mich ab, ein Ticket für die Myrafälle zu kaufen. Ich bedanke mich bei DER QUELLE, die mir den Regen geschickt hat. Alles hat SINN!
Wohin also führst du mich nun, du liebe WeltenSeele? Mein Auto steht 2,75 km entfernt, sagt die komoot-App. Mein Bauchgefühl sagt mir, ich möchte noch etwas entdecken. Soll ich auf den 60-Meter-Felsen des Haussteins rauf, dort gibt es einen schönen Ausblick? Und danach könnte ich einen Bauernhof mit Heustadel finden, wo ich im besten Falle aushelfen kann, um mir Kost und Logis zu verdienen. Jedenfalls sollte es eine Low Budget-Unterbringung sein. Eine Pension zu bezahlen, möchte ich eigentlich nicht. Liebe Engeln, ich rufe euch!
Im Lokal finde ich eine Möglichkeit zum Handyaufladen. Gusto auf einen Radler und eine Leberknödelsuppe überkommt mich, doch es kam kein Kellner zu mir. Soll wohl nicht sein? Low Budget – willst du ja, liebe Selina!
„Haben Sie einen Wunsch?“, kommt eine Servierkraft nach einer Weile schließlich zu mir. Na bitte, gönne ich mir doch was. Ich lebe in der Fülle!, denke ich, und kurz überlege ich zu fragen, ob ich hier aushelfen könnte, gegen Kost, denn Unterkünfte gibt es hier nicht. Doch es erscheint mir nicht passend. Sie haben genügend Leute zur Verfügung. Der Regen hat viele Gäste weggeschickt, der Schanigarten ist nun fast leer. Beim Weitergehen regnet es nur noch leicht. Nach ein paar Metern komme ich drauf, dass ich meine Stecken zurückgelassen habe. Wieder zurück, überlegt, wo ich sie zuletzt hatte. Auf der Toilette? Ich frage an der Theke, die Kellnerin wusste sofort, dass ich sie auf dem Örtchen liegen hab lassen und holte sie von einem hinteren Raum. Zwischenzeitlich werde ich von den Männern an der Bar belächelt: „Bischt des Kieneck aufagongan?“ Haha! Ich lache mit. „Heute nicht, aber DORT hätte ich sie ganz bestimmt gebraucht.“, belustige ich mich selbst. Muss wohl lächerlich aussehen, weil ich den riesigen Rucksack und die Stecken für die Myrafälle mithabe. Die wissen halt nicht, dass ich eine Zwei-Tages-Tour geplant habe. Und das steile Kieneck hätte ich sogar gemacht, aber wollte diesmal nicht sein. Zweimal durfte ich die teils fast senkrechte Strecke hinauf beim Pilgern bewältigen. Doch diesmal hielt mich ein Anruf bei der Hütte während meines Picknicks von diesem Plan ab, denn sie haben heute nur bis 17h geöffnet und es gibt keine Übernachtungsmöglichkeit. „Kieneck – Klappe – die Dritte“ muss warten.
Montag, 31.8.2020. Die Nacht verbrachte ich im Auto, was erwartungsgemäß nicht so fein war. Durch den wieder stärker einsetzenden Regen, der am Abend nicht mehr aufhören wollte, schlenderte ich pitschnass und ziemlich hoffnungslos in Richtung Autoparkplatz. Aufgeben tu ich ja bekanntlich nicht so rasch, ich fragte so einige Menschen, die mir begegneten, ob es ein Zimmer gäbe. Doch alles waren Privathäuser, die niemanden couchsurfen ließen. Auch ein Heustadl war nicht zu finden, nur ein verlassener Bauernhof am Weg, der mir nicht einladend ausgesehen hatte.
…
Und schon geht es weiter mit Teil 3 … Willst du wissen, WIE ich die Nacht im Auto verbracht habe? Habe ich Ängste gehabt? Wie kann ich mit meinen Träumen umgehen? Was darf ich daraus lernen? Welche Erkenntnisse gibt mir die WeltenSeele beim Blick ins strömende Wasser der Myrafälle? Dann lies hier im nächsten Teil weiter!
Bis dann Herzensgrüße Selina
Unsere nächste LESUNG:
Bewusstseinsabend mit Gemeinschaftslesung am 15.10.2020, 18.30 Uhr, in der Bodega López in Mödling (Näheres findest du hier in unserem vorherigen BLOG-Beitrag).
In meinen Büchern sind die ausführlichen Geschichten des Lebens von Selina Leone zu finden. Geschichten zwischen Fiktion und Wahrheit. Part 1 von „alles hat SINN im abenteuer leben“ gibt es hier.
Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
Freitag, 1.11.19, Allerheiligen – Ein sonniger „goldener“ Herbsttag tut sich auf. In der Früh legte sich passend zu dieser Jahreszeit der Hochnebel über die Pinienwälder Mödlings. Schon einige Wochen davor entschied ich mich, an diesem verlängerten Feiertags-Wochenende – nicht nur zum Gedenken aller Heiligen und Seelen, sondern diesmal auch zum Schweigen – eine Pilgerung direkt von daheim nach Heiligenkreuz zu machen. Pilgern nach Heiligenkreuz ist nicht mein erstes Mal, (#fromeuropetohawaii), doch erstmals im Schweigen.
Organisierte Schweigetage?
Abgesehen von meinem Wunsche, selbst einmal solche Schweigetage einzulegen, gibt es noch ein Ziel meines Schweige-Weges. Ich möchte einen idealen Pilgerweg nach Heiligenkreuz finden, falls ich meine kürzlich geborene Idee, „Organisierte Schweige-Pilger-Wochenenden nach Heiligenkreuz“ anzubieten, früher oder später realisieren sollte.
Zu mehr innerer Ruhe möchte ich schon lange finden. Als unruhiger Geist in mir, der aktiv und quirlig ist, bin ich immer am Tun, auch wenn ich nichts tue, bin eine Getriebene, eine Rastlose, die bereits dadurch körperliche Symptome hat, wie Herzklopfen, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und eigenartige Wellen, die durch Kopf oder Körper geschickt werden, wie ein sekundenschneller elektrischer Schlag, und das zumeist während der Entspannung. Zeichen, die mir sagen wollen: „Finde deine innere Ruhe!“? Nach diesem Erkennen der Unruhe gilt es diese erstmal anzunehmen! So bin ich eben! Alles ist gut wie es ist! Ich nehme mich an, ich erkenne diese Unruhe als ein Programm von mir, durch Glaubenssätze ausgelöst, wie „Ich bin es nicht wert“, „Ich genüge nicht“, „Ich bin nicht wichtig“.
Reden, kommunizieren, teilen was los ist, was mich bewegt, meinen Senf dazu geben … All das ist etwas, was ich reichlich tue. Zu reichlich? Oft erzähle ich meine Dramen in der Freundesrunde, und Dramen gibt es immer noch genug in meinem „Abenteuer Leben“. Ob diese Dramen oder G’schichten, die mein Leben so prägen, gerade deshalb in mein Leben ziehen? Wie dem auch sei, ich möchte mehr Ruhe in meinen Alltag bringen. Mit Meditation bemühe ich mich auch, dorthin zu kommen. So richtig zur Ruhe komme ich dabei meistens nicht. Mein Gedankenkarussell lässt gerne grüßen. Die Idee des Schweigens gilt es nun, als einen möglichen Weg für mich zu entdecken.
„Ich packe meinen Koffer und …“
Meine sieben Sachen packe ich in meinen neuen 60-l-Rucksack. Anfangs dachte ich minimalistisch, ich könnte für zwei Nächte auch den 20-l-Rucksack nehmen. Für diejenigen, die Minimalismus pur mit Leichtigkeit leben, wäre dies kein Thema. Doch ich brauche außer meinen Wanderschuhen halt auch noch meine schwarzen Sneakers mit, und Proviant… und obwohl ich keinen Schlafsack mitnehmen muss – weil gebucht habe ich ein Zimmerchen im Kloster – kommen doch genug andere Utensilien mit. Alles in allem nicht viel weniger, als bei einem Zwei-Monats-Trip mitkäme. Dennoch bin ich stolz, nicht mehr als 8,5 kg zusammengebracht zu haben, sogar inklusive der Wanderstecken. Okay, mit Proviant und Wasserflasche schnalle ich mir dann doch gut 10 Kilo auf den Rücken. Was aber immer noch ein Klacks ist, im Vergleich zu meinen Erfahrungen zuletzt auf meiner Reise. #fromeuropetohawaii
Gegen 11:15 Uhr breche ich bei relativ milden acht Grad Celsius auf, der Nebel hat sich aufgelöst, kaum Wind zu spüren, die Sonne wagt sich durch, ein strahlend blauer Himmel kommt zum Vorschein. Eine fantastisch goldgelbe Herbststimmung ziert meinen Pilgerweg. Die Via Sacra entlang, durch das bunte Herbstlaub stapfend, erfreue ich mich in großer Dankbarkeit einer tollen Wanderlaune. Es geht mir einfach gut!
Nach etwa drei Kilometern – noch nicht einmal aus Hinterbrühl rausgekommen – sehe ich ein Schild „Heiligenkreuz 2 ¾ Stunden“. Sehr ambitioniert kam mir diese Zeitangabe vor, für weniger flotte Wanderer als ich; bei zwar fast ausschließlich gerader Strecke, dennoch kein Honiglecken. Da entgegnet sich mir schon die erste kleine Herausforderung, die meine Zeitvorstellung gleich mal durcheinander wirbelte: Der Weg von der Brühler Straße, der weiter über die Via Sacra in den Wald führen sollte, ist durch eine Baustelle gesperrt. Es gibt keine Angaben zu einer möglichen Umleitung, kein Hinweis, wo sich der Alternativweg befinden könnte.
Was nun?
Sicher möchte ich nicht die Bundesstraße entlang gehen, wenn es hier parallel ja einen Weg durch den Wald gibt. Ich sehe mich um. Meines Wissens führt in naher Umgebung kein anderer Weg nach oben zum Waldpfad … Ich gehe ein Stück weiter um mich zu vergewissern. Nichts weit und breit. In der daneben liegenden Hauseinfahrt erspähe ich weiter hinten einen großen Parkplatz und einen Zaun, der zu übersteigen möglich scheint. Ich nähere mich dem Hindernis. Diesmal ist es kein Stacheldraht, den es zu überwinden gilt (wie ich es auf Sardinien erleben musste – siehe REISEBLOG 3 #Schrecksekunden – hier) und er ist auch nicht allzu hoch. Sollte leicht zu meistern sein! … Auf geht’s! Das packen wir!, sage ich innerlich zu mir und meinem Selbst.
Ich stelle mich entschlossen vor den Metallzaun,
halte mich mit beiden Händen, mit Handschuhen versehen, fest, ziehe mich mit
meinem riesigen Rucksack hoch, ein Bein rüber, das zweite sofort nach … und bevor
ich das Metallgestänge unangenehm zwischen meinen Beinen zu spüren bekomme,
lasse ich mich ohne Probleme runter purzeln.
Aufstehen, Krone richten, weiter!
Nun stehe ich vor einer kurzen Anhöhe, es sind nur etwa drei Meter hinauf zum Weg, doch es ist sehr steil! Einige schmal gewachsene Bäume erlauben es mir, mich durch deren Hilfe hinauf zu hieven. Meine Wanderstecken hängen noch eingefahren am Rucksack. So ergreife ich den nächstbesten Stecken aus dem Wald, um diesen steilen Hang zu nehmen. Mit einer Hand den nächsten Baum umarmend, und zum nächsten Baum kämpfend. Das Gewicht des Rucksacks zieht mich gefühlt durch seine Schwerkraft in die Gegenrichtung.
Ob ich
das schaffe?
Schweißperlen tropfen von meiner Stirn herab. Das gibt es doch nicht, diese kurze Strecke muss doch zu schaffen sein! Nächster Baum … Gleich geschafft! … Plumps… Abgerutscht! Schon liege ich mit einem Ruck auf dem rutschigen Boden und – ohne irgendetwas dagegen unternehmen zu können, schleift mich das nasse Herbstlaub einen guten Meter abwärts, bis ich beim nächsten Baum wieder Halt finde.
Aufstehen, Krone richten, weiter! Autsch, das tut weh! Meine linke Pobacke und der Oberschenkel haben ordentlich was abgekriegt bei dem Fall.
Zeichen?
Wie es so ist im Leben – bin ich der Meinung – hat alles seinen Sinn. (Lies mein Buch: „alles hat SINN im abenteuer leben“, Die Geschichte von Selina Leone) … Deshalb reflektiere ich gerne in meinem Alltag, und ich frage mich, was hat das jetzt mit mir zu tun? Warum diese wenn auch kleine Herausforderung? Was will mir das Universum sagen? Soll ich umkehren? Ist alles Humbug, was ich hier mache?
Und welche Antwort kam?
Sei
achtsam!
Schweigend in ein Gespräch vertieft
Endlich oben angekommen, nehme ich mein Handy, drehe ein Video, damit ich diese Situation festhalte. … Ups! Das nennst du Schweigen, liebe Selina? Handy weg, Video gelöscht, nur Foto gemacht!
Der herbstliche Waldpfad war traumhaft, doch ich kann vor lauter Blätter den Weg nicht sehen. Umso besser muss und darf ich alle meine Sinne einsetzen. Das ist es doch, liebe Selina, was du hier bezwecken möchtest! BEWUSST IM HIER UND JETZT ALLE SINNE ERLEBEN! ACHTSAM SEIN! AUFMERKSAM UND INTENSIV ALLES GENIESSEN, WAS IST!
DANKESCHÖN! Denn soeben mache ich mir bewusst wahr, dass hier Eisenstangen aus dem Laub – leicht ungesehen – herausragen und Stolpersteine darstellen, was bei dem teilweise sehr schmalen Pfad mit einer steilen Böschung durchaus zur Gefahr hätte werden können, wenn mir nicht das Zeichen gesetzt worden wäre, achtsam zu sein. Das war es also, liebes Universum, was du mir sagen wolltest? Sei achtsam! Und passe auf dich auf, denn im Herbstlaub sieht man so manche „Fallen“ nicht! Gehe jeden Schritt BEWUSST!
Schweigen fällt immer noch etwas schwer, denn auch meine Aufzeichnungen, wie diese hier, mache ich vorzugsweise mit Sprachaufzeichnung am Handy. Das ist für mich absolut effizienter, weil ich es so am Computer nicht noch einmal abtippen muss. Ich will ja meinen Ruhepegel erhöhen und nicht meinen Arbeits- oder Stresspegel!
Schweigen so ganz ohne Handy – huch! Nichts für mich leider. Doch ich habe die Mobilen Daten ausgeschalten, manchmal auch auf Flugmodus gestellt, und „Unwichtiges“ nicht auf der Startseite meines Smartphones platziert, sodass ich Social Media am ersten Blick gar nicht erst registrieren kann.
Darf ich
ihn ansprechen?
Ein jünger aussehender Mann geht meines Weges und überholt mich. Wir grüßen uns im Vorbeigehen. Er erwischte mich gerade als ich eine Sprachmemo aufzeichnete. Wie peinlich, kann ich jetzt noch dazu stehen, dass ich schweige? Ich bin leicht neidisch, weil er so einen kleinen Rucksack hat. Ob er auch irgendwo vor hat zu übernachten?
Beim zweiten Mal treffen wir uns wieder, denn ich hole auf, da der Waldweg plötzlich endet. Er sieht sich um, sucht herum, hat einen Plan in der Hand, den er studiert. Ich erinnere mich, an dieser Stelle schon zuletzt unsicher gewesen zu sein, wo es weiterging. Die Straße wollte ich ja meiden, doch er ging runter. Soll ich ihn fragen? Meinem Reflex zufolge und meiner Neugierde zu lernen folgend, welcher Weg der Beste sei, entschied ich trotz Schweigens zu fragen, welcher Weg seiner Meinung nach der richtige sei. Er bedeutete mir, man müsse die Straße entlang gehen. Es war gut, ihm zu folgen, denn nach nur einigen Metern ging bei einer Straßenkreuzung auf der anderen Seite ein prachtvoller Wanderweg weiter. Ich war sehr glücklich darüber, es machte also SINN den Wanderer anzusprechen, um den perfekten Weg ausfindig zu machen.
Kann das wirklich Zufall sein?
Es folgte wieder eine Abzweigung, ich holte den Jüngling wieder ein, auch bei dieser dritten Begegnung konnte ich es nicht schaffen, keinen Wortwechsel zu initiieren. Es ist doch kein Zufall, dass wir uns schon wieder treffen?! „Immer diese Abzweigungen!“, begann ich die Konversation. Er grinste und ließ sich seine Unsicherheit, welchen Weg er nehmen soll, nicht verkennen. „Wohin bist du eigentlich des Weges?“, kam aus meinem schweigen-wollenden Munde. „Nach Heiligenkreuz!“ „Dann werden wir uns ja noch öfter sehen!“ Und so war es dann auch …
Bei unserer vierten Begegnung, als ich auf einer Bank eine kurze Trinkpause mache und mein Handy über Powerbank auflade, hat er den Wortwechsel begonnen. Es ging darum, ob man lieber einen Plan oder eine App zum Navigieren einsetzen sollte. Er meint, App verwende er nur zur Not. Recht hast, Burli, denke ich – und schon wieder werde ich neidisch, weil ich keinen Plan besitze und mich auf die Technik verlassen muss … Mir wäre es auch lieber, ohne App zu gehen. Was brauche ich neidisch sein? Ich könnte genauso gut einen kleinen Rucksack nehmen und ich könnte genauso gut auch ohne App navigieren, die Schilder sind ausreichend gekennzeichnet nach Heiligenkreuz und Plan könnte ich mir genauso einen besorgen! So, das wäre auch geklärt, liebe Selina!
Das Gespräch hat mich motiviert, nun die App erstmal auszuschalten und nach den Tafeln der Via Sacra zu gehen. Schnell wird mir klar, dass ich mich auf diese nicht verlassen möchte. Sie weisen oft den Weg über die Straße. „No go“ für mich! Die App wieder eingeschalten, registriere ich, bereits einen Umweg gemacht zu haben. Bald erneut den geplanten Weg gefunden, läuft mir mein fast schon Wanderpartner ein viertes und fünftes und ich glaube sechstes Mal über den Weg… bis wir, schweigend in ein Gespräch vertieft, ein Stück unseres Weges gemeinsam gehen und plaudern. Ich brach also wieder mein Schweigen und oute mich sogleich bei Ralf, wie mein Begleiter heißt. Er ist Biologe und macht eine Massage-Ausbildung.
Ralf hat mich beruhigt, denn er fährt mit Bus, der nur alle zwei Stunden fährt, heute noch zurück, plangemäß will er schon um 14.30h den Bus nehmen – also kein Übernachtungs-Rucksack, wie erleichternd … Ich wundere mich, dass er diesen fantastischen Herbsttag nicht noch in Heiligenkreuz genießen möchte …
Lege eine Pause ein!
Bei unserer vorletzten, gefühlten 8. Begegnung flüsterte
er mir zu, bevor ich noch etwas sagen konnte:
„Ich lasse dich jetzt schweigen …“ Er merkte wohl, dass ich zum Reden ansetzte und hatte Mitgefühl mit mir. Dabei wollte ich ihm grad noch zu meiner Lesung demnächst einladen, was ich dann doch bleiben ließ. Bei der letzten Begegnung, bevor sein Bus kam, konnte ich es nicht lassen, ihn auf die Lourdesgrotte aufmerksam zu machen. „Die kenne ich“, antwortet er knapp und schmunzelnd, weil ich wieder nicht schweigen konnte.
Eine Entschuldigung fürs „Mund-nicht-halten-können“ fand ich für mich insofern, weil wir damals, als ich das Schweige-Wochenende-Konzept mit einer Freundin ausgearbeitet habe, beschlossen hatten, freitags noch nicht zu schweigen. Huch – um Ausreden bin ich nie wirklich verlegen.
Erste
Erkenntnis am Schweige-Wochenende:
Meine Begegnung mit Ralf und das „Sprechen trotz Schweigens“ hatte seinen Sinn! Denn Ralf reflektierte während unserer schweigenden Gesprächsrunde im Wald, als ich ihm von meiner schmerzenden Fußsohle erzählte, und er fragte nach: Warum tut dein Fuß immer wieder weh? Also sowohl am begonnenen Jakobsweg (siehe REISEBLOG 5 #manchmalkommtesanders) und jetzt wieder … Wir analysierten: Ja, davor gab es auch immer wieder Probleme … Und warum beginnen die Schmerzen nicht beim Gehen sondern erst danach? Und warum ist es nach einem bis zwei Tagen Pause wieder gut? Ralf schlussfolgerte, vielleicht ein Zeichen, dass ich mir mehr Pause nehmen sollte! Auch am geplanten Jakobsweg. Ich legte ein weiteres Scherflein im Reflektieren dazu: Hat es auch mit der Getriebenheit zu tun? Will mir mein Fuß sagen: Lege grundsätzlich öfter eine Pause ein?!
Mmhh… sind ja recht gute Erkenntnisse, wie ich
finde.
In Heiligenkreuz angekommen, gönne ich mir gleich mal eine feine Pause … Obwohl ich noch reichlich Proviant im Rucksack habe, nämlich alles, was ich von Anfang an mitgeschleppt habe, entscheide ich mich spontan, im Stiftsgarten essen zu gehen. Erst denke ich an eine deftige Suppe. Nun sehe ich „Gansl“ in der Karte … Mein Teilzeit-Veganer-Dasein kündige ich ebenso spontan auf Zeit – bin einfach noch nicht so weit, sorry – und gönne mir ein Ganserl, das ich mir einmal diese Saison erlauben möchte und verdient hab nach dem 16 km Tages-Marsch. Nach dem Essen spazierte ich noch eine Runde durch Heiligenkreuz, etwa 2 km, und ließ mich von einem Reh im Gehege abschlecken, das ganz zahm hinter dem Gitterzaun stand. Als ich abends die Kirche betrat, überlegte ich, ob ich während der Messe im Schweigen überhaupt laut Singen oder Beten darf? Ich schwieg, da ich mich im lauten Singen und Beten eh nicht so wirklich wohlig fühle.
Leben im Stift
Es ist eine andere Welt, die einen Zauber innehat. Obwohl man dazu nicht eine Heilige Stätte braucht, fühle ich mich Gott ein Stück näher.
Warum
fühlt es sich so an?
– alles hat hier so einen meditativen Charakter
– ich bin bewusster
– habe alle Zeit der Welt
– fühle mich im Hier und Jetzt bewusst verankert
– fühle mich mehr im Ursprung
– bin entspannt und ruhig – Ziel erreicht 😉
An Gott erinnert wird man an jeder Ecke durch ein Kreuz von Jesus … wenn auch ich mir eine durchaus feierlichere Erinnerung wünschen würde, als dieses qualvolle Bild, das wir von der Kirche vermittelt bekommen haben, um an unseren meiner Meinung nach falsch erlernten „Schuld- und Sühne-Unfug“(dazu gibt es ein tolles Buch von Kary Nowak)erinnert zu werden… Ich kann verstehen, wenn das die Brüder im Kloster nicht so gerne hören oder lesen wollen. Was mir aber gefällt, ist, dass eine andere Meinung durchaus akzeptiert wird. Das ist mir bei meinem letzten Heiligenkreuz-Aufenthalt positiv aufgefallen. Ich durfte meine Ansichten – z.B. über das Gesetz der Resonanz – gelten lassen, auch wenn diese nicht unbedingt geteilt wurden.
Unter den Gewölben der hochromanischen Kirche ertönen
die wohltuenden Stimmen der Mönche. Der Chor-Gesang hat eine außergewöhnliche
Faszination auf mich, geht tief ins Herz hinein, macht etwas mit mir, tönt
unvergleichlich aus diesen alten Gemäuern, beruhigend und herzöffnend. Auch
wenn die Mönche nicht unbedingt gut singen können müssen, wie mir zuletzt
erzählt wurde, merkt man beim Chorgesang nicht wirklich, ob so manche Stimmen
besser klingen als andere. Wenn das „Vater unser“ nicht als Gebet gesprochen,
sondern gesungen wird, berührt mich das um ein Tausendfaches mehr. Musik macht weit
mehr als man sich vorstellen kann.
Fasziniert denke ich über das Leben der Mönche nach, wie sie leben, was sie in ihrer Freizeit machen – manche treiben Sport und gehen auch joggen, wie mir zuletzt erzählt wurde, das dürfen sie zu ihrer eigenen Sicherheit sogar ohne ihrer sonst einheitlichen Kleidung, der Kutte mit Kapuze. Für mich ist ein solches Leben jedoch schwer vorstellbar, ob Mönch oder Klosterschwester, es ist undenkbar für mich.
Das Zisterzienkloster Stift-Heiligenkreuz besteht
ohne Unterbrechung seit dem Jahre 1133. Derzeit gehören dem Stift über 102
Mönche an. (Quelle: Wikipedia, Stand
8-2017)
Mehr?
…. Möchtest du mehr über meinen Kloster-Aufenthalt im Schweigen erfahren? Wie meine Gefühle total durcheinander geraten, eigenartige Reaktionen beim Lesen von Bibeltexten aufkommen, die ich mir öffentlich kaum getraue auszusprechen? Möchtest du den REISEBLOG mit meinen Erzählungen der nächsten zwei Tage im Kloster weiterlesen? In meinem in Werden befindlichen Buch „From Europe to Hawaii – FEtH“ werde ich ausführlich berichten. Oder schreibe mir gernehier, wenn du mehr erfahren möchtest!
Von Herzen wünsche ich allen unseren BLOG-LESERN eine friedliche und ruhige WEIHNACHTSZEIT! Im Namen des Bücher mit Herz-Teams
Nach Mariazell hatte mein Rucksack ca. 8 kg, mit 12 kg Gewicht war dieser umgepackt auf meinem weiteren Weg eindeutig auf Dauer zu schwer.
Pilgerung den Attersee und Panoramaweg entlang sehr genossen
Im 16 Grad frischen Attersee abgekühlt nach dem langen Wandern
Mein persönlicher Jakobsweg
Es war meine 5. Pilgerung nach Mariazell und es war wieder einmal eine große Bereicherung… Wir hatten so viel Spaß … Danke an Karin, Silvia und Petra und schön dass meine ältere Tochter auch einen Teil mitgepilgert ist. Wir hatten wider Erwarten (laut Wetterbericht war Regen und Gewitter angesagt) fantastisches Wetter. Wir landeten am letzten Pilgertag ungewollt in 1442 m Höhe auf der Göllerhütte, über unbefestigte Wege, durch entwurzelte Bäume, in anstrengender Schräglage, bei antreffenden Schneehäufchen … nach einigen gut gemeisterten Herausforderungen sind wir stolz in Mariazell angekommen.
Berührende Abschiedsszene vor meinem persönlichen Jakobsweg
Der Abschied war für mich besonders berührend, mit Tränen in meinen Augen zogen meine Freundinnen von dannen, denn für mich ging der Weg alleine weiter.
Durch Zufall (eigentlich beim Universum bestellt und gewünscht) und dankbar bin ich abends an eine günstige Privatpension geraten… im sehr sympathischen Gästehaus Maria Molnar auf der Bürgeralpe nahe dem Zentrum von Mariazell… am nächsten Morgen ging es als erste Etappe alleine nach Lunz am See, dann weiter Richtung Westen, auf meinem persönlichen Jakobsweg …
Tagebuch / INSTAGRAM POST 7.6.2019
Manchmal auch mit Bus oder Bahn gefahren
Ab und zu muss ich auf meiner Pilgerreise auf meinem persönlichen Jakobsweg auch die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, damit ich rechtzeitig bis zu meiner Zeitvorgabe Ende Juli in Santiago de Compostela ankomme. Und ich möchte so umweltfreundlich wie möglich unterwegs sein. Neben dem Gehen ist Bus und Bahn die umweltfreundlichste Alternative. Warum aber immer noch teurer als das Fliegen? Traurig aber wahr! Dennoch liebe ich das Bahnfahren oder Busfahren. Das entspannt mich und entlastet einwenig meinen Rücken bei dem schweren Rucksack, der knapp zwölf Kilo schwer ist. Heute geht es für mich zum Attersee und dann per pedes weiter in Richtung Wolfgangsee.
Meine Gefühlswelt ist in Ordnung. Jedoch machen sich immer wieder Zweifel breit, vor allem ob meine Kinder ohne mich zurechtkommen?
Wie geht es euch damit, wenn ihr von euren (erwachsenen) Kindern weiter entfernt seid? Breitet sich bei euch auch schlechtes Gewissen aus? Habt ihr das Gefühl eure Kinder zu vernachlässigen? Eure Meinung würde mich interessieren, ist man eine schlechte Mutter wenn man alleine auf Reisen geht?Schreibt gerne hier eure Meinung oder Erfahrungen!
Manchmal kommt es anders
Kürzlich wanderte ich auf meinem Weg noch euphorisch und voller Zuversicht durch das herrliche Seengebiet im Salzkammergut. Demnächst hätte es nach Paris gehen sollen mit dem Bus und weiter den Jakobsweg an der spanischen Nordküste entlang.
Hätte… deshalb, weil es manchmal eben anders kommt. Schon die letzten Tage kämpfte ich wie erwähnt mit meinem schlechten Gewissen. Einige Probleme kamen auf, mein Fuß begann zu schmerzen, ich schleppte mich die letzten von 22 Tages-Kilometern regelrecht über den letzten Hügel – die Tour eh so gewählt, dass ich nicht über den Schafberg sondern nur am Fuße dessen gehen musste. Und dann noch andere Zeichen: Berührende und dramatische Geschichten, die das Leben so schreiben, wurden mir erzählt. All diese persönlichen Gründe haben mich dazu bewogen, die Entscheidung zu fällen, mich vorzeitig mit dem Zug auf den Weg von Salzburg retour nach Wien zu machen.
Zuversichtlich bin ich, dass ich meinen selbst verursachten getriebenen inneren Druck in den 13 Tagen Pilgern losgeworden bin. Freude auf mein Zuhause, meine Kinder und Familie, meine Freundinnen, meine kuschelige Wohnung, gesundes Essen und darüber, wieder mehr Kleidungsauswahl zu haben, ist groß – obwohl die Erfahrung, Minimalismus zu leben, eine wirklich wertvolle ist und ich diese bestimmt verstärkt fortsetzen werde, weil sie für mich gelebte Leichtigkeit bedeutet.
In meinem neu in Arbeit befindlichen Buch „From Europe to Hawaii“ beschreibe ich meine Reisen und meinen Pilgerweg näher. Vorerst etappenweise werde ich meine Pilgerung bei Gelegenheit fortsetzen und weiter in meinen Reiseblogs darüber berichten.
Herzensgrüße Selina
Du brauchst nicht immer einen Plan.
Manchmal musst du nur atmen, vertrauen, loslassen und sehen was passiert. (Mandy Hale)