// Juni 2024

Im Katzenflüsterer-BLOG geht es um die dalmatinischen Straßenkatzen. 

In WUNDER Buch Zwei / Momente zum Staunen – Die Katzenflüsterer berichte ich über die samtigen Streuner, die wir auf der kroatischen Küste aufgenommen haben. In BLOG #4 geht es um die Fortsetzung jener Wunder-Buch-Zwei-Story – zur klärenden Frage der Leser, welche unserer „Babys“ mit uns die Reise nach Slowenien angetreten haben und wohin diese uns geführt hat. 

Die nachfolgende Erzählung in diesem BLOG greift zeitmäßig vor, setzt BLOG #2 fort, und befasst sich diesmal mit Maui, eine unserer lieb gewonnenen Straßenkatzen des alten Steindorfes im kroatischen Hinterland, welche als erste ihren Weg zu mir fand.

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Eine Ehrerbietung

Straßenkatzen suchen Schutz in unserem Vorraum – Gipsy, Gretl und später kam auch O.G. dazu.

Maui haben wir in jener triebhaften Zeit im März 2024, als die Vierer-Dorf-Riege rechtzeitig kastriert wurde, nicht „erwischt“. Sie war oft nicht aufzufinden, wenn wir rüber gingen zu den Plätzen der Straßenkatzen. So passiert es eben: Maui wird Katzenmutter. Mehrmals haben wir ihr angeboten, wenn sie Hilfe annehmen möchte, kann sie dies gerne tun. Wir bieten ihr unser Vorzimmer an, ließen wir sie wissen – wo derzeit noch Gretl und Gipsy gerne verweilen, vor allem nachts ihren Schutz suchen. Seit Gretl kastriert wurde. Wir haben aus dem Maya-Vorfall gelernt und Gretl zehn Tage bei uns betreut, seitdem ist sie kaum mehr von uns wegzubringen. Sie fühlt sich im geschützten Wohnbereich sehr wohl. Und wir können der Jüngsten nichtmal böse sein, wenn sie quirlig vom Vorraum in unser Wohnzimmer huscht und ihr spielerisches Unwesen treibt oder sich einfach gemütlich auf die Couch kuschelt und schläft. Kann man da nein sagen? Wir nicht!

Mal für Mal traute sich Maui ein paar Meter weiter mit uns mitzugehen. Sie kannte die Gegend, auch unseren Dorfabschnitt. Doch ganz zu uns vorzudringen war nun, mit Babys im Bauch, nicht drinnen. Oder? Denn was dann passierte, wagten wir nicht zu glauben … 

An jenem 29. März – nachdem wir Maui am Tag zuvor nicht finden konnten – ging Gil Richtung Autoabstellplatz und hörte lautes Miauen. Und wer saß da hinter unserem Haus auf einem Häufchen großer, vierkantiger, alter Steine, in früheren Zeiten als Kartoffelkeller benutzt? Maui! Sie war wirklich gekommen! Sie möchte wahrhaftig hier bei uns sein! Maui ist uns so sehr ans Herz gewachsen, sie ist etwas ganz Besonderes, eine herzige, anschmiegsame, gütige Katze. Wir waren so froh, sie schließlich in unserer Nähe zu haben. Doch wie bekommen wir sie nun in unser Vorzimmer? 

Wir versuchten es bereits die Tage zuvor mehrmals, ihr die Transportbox anzubieten, um sie zu uns, zum Haus, ins Vorzimmer zu tragen. Liebevoll haben wir ihr erklärt, was sie erwarten würde, haben die Urkatze gebeten, ihr unser Angebot zu übersetzen. Schutz für ihre Babys in erster Linie. Und einen trockenen, warmen Platz. Natürlich auch reichlich Futter, damit sie ihre Babys gut über die Runden bringt. Maui begleitete uns vor besagtem Tag von ihren Plätzen immerhin beinahe bis zu uns, zuletzt waren es noch etwa drei Gehminuten fernab zu unserer Residenz. Es fehlten nur wenige Schritte zu unserer Gasse, eine kleine Zufahrtsstraße, zwei oder drei Nachbarhäuser entfernte uns von unserem für sie und ihre Babys vorbereiteten Vorzimmer – ausgestattet mit Schlafplatz, Kuschelsofa, Katzentoilette, Futter- und Wassernapf, weiters bereiteten wir eine mit einem Leintuch und Wickelauflage ausstaffierte Bananenschachtel sowie eine sehr große umgekippte Schachtel mit einem Polster, als mögliche Plätze, um ihre Babys zu gebären.  Sie ging eine Weile mit, zeigte Vertrauen uns gegenüber, kam dem möglichen Ziel immer näher. Doch Maui blieb an einem ihr wohl hürdenreichen Punkt stehen und wollte nicht in die Box … 

Und nun war sie wirklich gekommen! Von alleine! Ohne weiterer Bemühungen unsererseits! Hinter unserem Haus rief sie nach uns! … Durch Fauchen und Miauen versuchte sie sich vor den lästigen streunenden Katern zu schützen. Wieder boten wir ihr die Transportbox an, damit wir sie behütet zum Hauseingang ums Eck befördern könnten. Erster Versuch gescheitert. Sie lief davon. Wenige Meter entfernt, beim alten Steinhaus vis-a-vis, setzte sie sich schützend auf die Mauer. Will sie den angebotenen Ort überhaupt anstreben? Diesmal gab ich Trockenfutter in die Box hinein. Warum bin ich nicht früher draufgekommen? 

Maui setzt ihre Vorderpfoten an, ein Schritt nach vor, und noch einen – ja, sie ist drinnen! … Gitter zu! … Sie bleibt ganz ruhig, wehrt sich nicht … also … los gehts! … Nur wenige Schritte, die uns vom Hauseingang, von ihrer möglichen neuen Residenz entfernen. Und Maui gewährt! … Wir sperren die Türe auf, setzen den Transportkorb behutsam am Boden des Vorraumes ab, machen das Gitter auf und warten ab, wie Maui reagieren würde … 

Es war als ob sie schon immer Teil unserer Katzenfamilie war. Sie freute sich hier zu sein. Das war sofort zu spüren. Sie fühlte sich behütet, beschützt, sie war dankbar, schnurrte, ließ sich streicheln, freute sich über das angebotene Futter, kuschelte sich in das Katzensofa … Maui blieb. Es war ihre Entscheidung, ihre Babys an diesem Ort zu gebären. Gil reagierte ebenso wie ich freudig und erleichtert: „Es ist mir eine besondere Ehre! Maui ist zu uns gekommen, um ihre Babies bei uns zur Welt zu bringen, und wir dürfen sie dabei begleiten.“ 

Gleich am ersten Ankunftstag in einer für Maui anderen Welt, musste sie als eingefleischte Streunermieze erstmal lernen, aufs Katzenklo zu gehen. Wie bei Gretl verhielten sich die ersten Lernstunden als logistische Aufgabe. Bei Gretl’s ersten Versuch, die Katzentoilette zu ignorieren, hat das junge Kätzchen es damals beinahe geschafft, die Notdurft darin – nämlich nur einen halben Meter daneben – zu verrichten. Um den nächsten Anlauf zu erleichtern, schoben wir die Toilette an jene Position – an die zu ihrer Entleerung gewählten Ecke. Auf zweitem Anhieb hat es geklappt, sie hat direkt in die mit Streu gefüllte Kiste nicht nur gepullert … Maui hingegen suchte sich einen ganz besonderen Ort aus, um nachts ihren Darm erstmals in unseren vier Vorzimmer-Wänden zu entleeren. Als ich in der Früh kam, um die werdende Katzenmama zu begrüßen, kam eine spezielle Duftnote an meine Nasenhöhlen. In der Toilette war allerdings nichts vorzufinden. Wie bei der Ostereiersuche wurde ich überrascht! Der Frühling zog langsam ein und wir nutzten die Fensterbank des Vorraums nicht um Ostereier zu verstecken, stattdessen für unsere Pflanzenaufzucht. Ja, Maui gefiel mein Koriandertopf besonders gut! Nach ihrem Treffer in den „Nacht“-Topf am Fenstersims stellten wir ein zweites, das kleine, Katzenklo bereit, dort wo der Topf stand, zum Anlocken geruchstechnisch benetzt mit ihrem Geschenk. Maui war jedoch mit einem Mal klüger und nahm im nächsten Anlauf die viel größere, bequeme „Mercedes“-Toilette in Anspruch, die wir zuvor bereitet hatten. 

Welch WUNDER Leben! Im Leben voller WUNDER! 

// 1. April 2024

Maui gebar drei Tage nach ihrem Einzug vier entzückende, gesunde Kittens. Die Nacht vor der Babyankunft hat Maui im Vorraum beständig nach uns gerufen. Es nervte uns ziemlich, weil sie unseren Schlaf raubte. Ich legte mich ins Wohnzimmer auf die Couch, um ihr näher zu sein, und fand keine Ruhe. Gefühlt alle zehn Minuten schaute ich nach der unruhigen werdenden Katzenmama. Im Nachhinein gesehen war ich dankbar. Mitten in der Nacht entschied ich, einfach für unsere liebe Maui da zu sein. Hundertprozent. Sie wollte Gesellschaft, weil sie spürte, es ist bald soweit. Ich holte mir mehrere dicke Decken, bettete eine auf den Boden, mit der anderen deckte ich mich zu, legte meinen Kopf mit einen Polster vor das Katzensofa, wo Maui lag, und streichelte sie beruhigend. Sie schnurrte, schmiegte sich an und genoss die Zusammenkunft. Im Laufe der nächsten Stunden wurde sie nervöser, ich wusste, es kann nicht mehr lange dauern. Sie suchte einen Platz, lief mal da hin, zur einen Schachtel, und mal dort hin, zur anderen Kiste. Um 5 Uhr Früh merkte ich mit einem Blick, der Muttermund öffnet sich. Ich lief zu Gil rauf um ihn zu wecken und vorzuwarnen: „Ich glaube, es ist soweit, die Maui bekommt gleich ihre Babys! Wach auf! Komm runter!“ Ich machte ein paar Handgriffe, ging zur Toilette und als wir beide ins Vorzimmer zurückkamen, war der erste Racker schon da und wurde eifrig von Maui geputzt. Sie hat sich die riesige Schachtel im letzten Winkel zum Gebären ausgesucht … 

Am frühen Morgen waren es jedenfalls vier süße Baby-Miezen, zwei Kater und zwei Katzen, wie wir später feststellen konnten, die das Licht der Welt erblicken durften. Ein Wollknäuel-Mix aus Anthrazit und Weiß mit schwarzen Flecken … 

Im Nachhinein wissen wir – sollte uns ähnliches nochmal passieren, dass wir Katzen-Hebammen spielen dürfen – werden wir eine „gscheite“ Wurfbox bauen, mit Deckel drauf, den man jederzeit abnehmen kann, um zur Hilfe zu schreiten. Denn so war die hingebungsvolle Katzenmama mit ihrem Wurf in der hintersten Ecke so beschäftigt, dass wir nicht alles mitbekommen konnten. Zum Beispiel, ob sie alle Nachgeburten geboren und gegebenenfalls gefressen hat. Die ersten drei haben gut geklappt, bei der vierten konnten wir es einfach nicht ganz bestimmt erkennen, obwohl wir uns sehr bemühten, darauf zu achten. 

Diese Gegebenheit wurde Maui zum „Verhängnis“, denn sie war so um ihre Babys bemüht, dass sie scheinbar tatsächlich vergessen hatte, die letzte Nachgeburt restlos auszustoßen, zu gebären, und so entstand unbewusst ein Entzündungsprozess. Maui bekam nach ein paar Tagen erweiterte Pupillen und wollte nichts mehr essen und trinken. Der Tierarzt-Besuch war somit unvermeidlich … Zum Glück ging mit entsprechender Behandlung schlussendlich alles gut! Alle wohlauf! 

Aus 11-4-2 wird 5+2+(2+1+4)-5

Wohin mit den vielen „Babys“?

Mit Maui’s Katzengeburt war es der dritte Wurf, bei dem wir Hebammen spielen durften. 

Eine wahre Ehrerbietung! 

Mittlerweile leben wir mit 14 Katzen im Haus – plus … denn wir betreuen zusätzlich so einige Straßenkatzen-Freunde … 

Doch bald war ein Abschied angesagt. Wir wussten von Anbeginn, so kann es nicht weitergehen. Manchmal sind wir ein wenig überfordert, die derzeitige Situation nimmt Maße an, die unsere Ressourcen in allen Belangen übersteigen. Die Vorstellung einer Trennung war in jedem Fall eine fürchterliche, traurige, schwierige …

Loslassen! Ein ewiges Aufgabengebiet? 

In WUNDER BUCH ZWEI wie auch im nächsten BLOG liest du mehr darüber. 

Wir haben für Maui und ihre vier Babys einen liebevollen Platz gefunden, wo sie gemeinsam gut aufgehoben sind, solange die Kittens bei ihrer Mama sein sollen – bis sie die 12 Wochen erreicht haben. Inzwischen wird für alle ein neues liebevolles Zuhause, jedenfalls paarweise, gesucht. Bis dahin leben sie in einem entzückenden Ambiente mit vielen weiteren Samtpfoten, werden redlich versorgt und gütig betreut. So herzzerreißend der Abschied auch war, es zählt das Wohl der Katzen. Dem Großen Ganzen soll es dienen. Unser Ego darf sich verabschieden. So machen sich Dankbarkeit und Erleichterung in unseren Gemütern breit, denn wir wissen, es ist eine allen Beteiligten dienende Entscheidung – ohne in richtig oder falsch zu werten. 

Die neue, etwas komplexere Formel lautete nun: 14 nach (1+4) = Minus 5, bleiben 9 plus … 

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Ab BLOG #4 geht es – nach langem Warten – schließlich voran in der Vergangenheit – mit Antworten auf die Fragen meiner Leser aus dem Wunder Buch Zwei der Katzenflüsterer-Geschichte: 

Wie ging’s eigentlich weiter, nach dem Beginn unserer Katzenflüsterer-Reise? 

Wo hat es uns hinverschlagen nach dem Camp und nach Slowenien…?  In welches Paradies? 

Welche der 9 Katzen plus bestimmen aktuell unseren Alltag? 

DAS GEHEIMNIS WIRD NUN ENDLICH GELÜFTET …

Ein bisschen hab ich in den bisherigen Erzählungen schon verraten. Doch die große Frage war vor allem: „Mit welchen Babys ging es auf die Reise?“ Lies BLOG #4 von „Die Katzenflüsterer – Der BLOG“ um mehr zu erfahren!

Woraus sich die aktuelle FORMEL „Aus 4 wird 8 wird 11-4-2 wird 5+2=7+2+(1+4)-5=9+“ berechnet, wird ebenso im nächsten und in den nachfolgenden BLOGs beleuchtet …

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Möchtest du die WUNDER Geschichte der werdenden Katzenflüsterer in Buch-Form lesen?

Hier ist der LINK zur WUNDER-BUCH-REISE-ZWEI.

„Ich habe die Philosophen und die Katzen studiert, doch die Weisheit der Katzen ist letztlich um ein Weites größer.“

– Hippolyte Taine (1828 – 1893), französischer Philosoph und Historiker

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