Die Katzenflüsterer – Der BLOG #3

Die Katzenflüsterer – Der BLOG #3

// Juni 2024

Im Katzenflüsterer-BLOG geht es um die dalmatinischen Straßenkatzen. 

In WUNDER Buch Zwei / Momente zum Staunen – Die Katzenflüsterer berichte ich über die samtigen Streuner, die wir auf der kroatischen Küste aufgenommen haben. In BLOG #4 geht es um die Fortsetzung jener Wunder-Buch-Zwei-Story – zur klärenden Frage der Leser, welche unserer „Babys“ mit uns die Reise nach Slowenien angetreten haben und wohin diese uns geführt hat. 

Die nachfolgende Erzählung in diesem BLOG greift zeitmäßig vor, setzt BLOG #2 fort, und befasst sich diesmal mit Maui, eine unserer lieb gewonnenen Straßenkatzen des alten Steindorfes im kroatischen Hinterland, welche als erste ihren Weg zu mir fand.

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Eine Ehrerbietung

Straßenkatzen suchen Schutz in unserem Vorraum – Gipsy, Gretl und später kam auch O.G. dazu.

Maui haben wir in jener triebhaften Zeit im März 2024, als die Vierer-Dorf-Riege rechtzeitig kastriert wurde, nicht „erwischt“. Sie war oft nicht aufzufinden, wenn wir rüber gingen zu den Plätzen der Straßenkatzen. So passiert es eben: Maui wird Katzenmutter. Mehrmals haben wir ihr angeboten, wenn sie Hilfe annehmen möchte, kann sie dies gerne tun. Wir bieten ihr unser Vorzimmer an, ließen wir sie wissen – wo derzeit noch Gretl und Gipsy gerne verweilen, vor allem nachts ihren Schutz suchen. Seit Gretl kastriert wurde. Wir haben aus dem Maya-Vorfall gelernt und Gretl zehn Tage bei uns betreut, seitdem ist sie kaum mehr von uns wegzubringen. Sie fühlt sich im geschützten Wohnbereich sehr wohl. Und wir können der Jüngsten nichtmal böse sein, wenn sie quirlig vom Vorraum in unser Wohnzimmer huscht und ihr spielerisches Unwesen treibt oder sich einfach gemütlich auf die Couch kuschelt und schläft. Kann man da nein sagen? Wir nicht!

Mal für Mal traute sich Maui ein paar Meter weiter mit uns mitzugehen. Sie kannte die Gegend, auch unseren Dorfabschnitt. Doch ganz zu uns vorzudringen war nun, mit Babys im Bauch, nicht drinnen. Oder? Denn was dann passierte, wagten wir nicht zu glauben … 

An jenem 29. März – nachdem wir Maui am Tag zuvor nicht finden konnten – ging Gil Richtung Autoabstellplatz und hörte lautes Miauen. Und wer saß da hinter unserem Haus auf einem Häufchen großer, vierkantiger, alter Steine, in früheren Zeiten als Kartoffelkeller benutzt? Maui! Sie war wirklich gekommen! Sie möchte wahrhaftig hier bei uns sein! Maui ist uns so sehr ans Herz gewachsen, sie ist etwas ganz Besonderes, eine herzige, anschmiegsame, gütige Katze. Wir waren so froh, sie schließlich in unserer Nähe zu haben. Doch wie bekommen wir sie nun in unser Vorzimmer? 

Wir versuchten es bereits die Tage zuvor mehrmals, ihr die Transportbox anzubieten, um sie zu uns, zum Haus, ins Vorzimmer zu tragen. Liebevoll haben wir ihr erklärt, was sie erwarten würde, haben die Urkatze gebeten, ihr unser Angebot zu übersetzen. Schutz für ihre Babys in erster Linie. Und einen trockenen, warmen Platz. Natürlich auch reichlich Futter, damit sie ihre Babys gut über die Runden bringt. Maui begleitete uns vor besagtem Tag von ihren Plätzen immerhin beinahe bis zu uns, zuletzt waren es noch etwa drei Gehminuten fernab zu unserer Residenz. Es fehlten nur wenige Schritte zu unserer Gasse, eine kleine Zufahrtsstraße, zwei oder drei Nachbarhäuser entfernte uns von unserem für sie und ihre Babys vorbereiteten Vorzimmer – ausgestattet mit Schlafplatz, Kuschelsofa, Katzentoilette, Futter- und Wassernapf, weiters bereiteten wir eine mit einem Leintuch und Wickelauflage ausstaffierte Bananenschachtel sowie eine sehr große umgekippte Schachtel mit einem Polster, als mögliche Plätze, um ihre Babys zu gebären.  Sie ging eine Weile mit, zeigte Vertrauen uns gegenüber, kam dem möglichen Ziel immer näher. Doch Maui blieb an einem ihr wohl hürdenreichen Punkt stehen und wollte nicht in die Box … 

Und nun war sie wirklich gekommen! Von alleine! Ohne weiterer Bemühungen unsererseits! Hinter unserem Haus rief sie nach uns! … Durch Fauchen und Miauen versuchte sie sich vor den lästigen streunenden Katern zu schützen. Wieder boten wir ihr die Transportbox an, damit wir sie behütet zum Hauseingang ums Eck befördern könnten. Erster Versuch gescheitert. Sie lief davon. Wenige Meter entfernt, beim alten Steinhaus vis-a-vis, setzte sie sich schützend auf die Mauer. Will sie den angebotenen Ort überhaupt anstreben? Diesmal gab ich Trockenfutter in die Box hinein. Warum bin ich nicht früher draufgekommen? 

Maui setzt ihre Vorderpfoten an, ein Schritt nach vor, und noch einen – ja, sie ist drinnen! … Gitter zu! … Sie bleibt ganz ruhig, wehrt sich nicht … also … los gehts! … Nur wenige Schritte, die uns vom Hauseingang, von ihrer möglichen neuen Residenz entfernen. Und Maui gewährt! … Wir sperren die Türe auf, setzen den Transportkorb behutsam am Boden des Vorraumes ab, machen das Gitter auf und warten ab, wie Maui reagieren würde … 

Es war als ob sie schon immer Teil unserer Katzenfamilie war. Sie freute sich hier zu sein. Das war sofort zu spüren. Sie fühlte sich behütet, beschützt, sie war dankbar, schnurrte, ließ sich streicheln, freute sich über das angebotene Futter, kuschelte sich in das Katzensofa … Maui blieb. Es war ihre Entscheidung, ihre Babys an diesem Ort zu gebären. Gil reagierte ebenso wie ich freudig und erleichtert: „Es ist mir eine besondere Ehre! Maui ist zu uns gekommen, um ihre Babies bei uns zur Welt zu bringen, und wir dürfen sie dabei begleiten.“ 

Gleich am ersten Ankunftstag in einer für Maui anderen Welt, musste sie als eingefleischte Streunermieze erstmal lernen, aufs Katzenklo zu gehen. Wie bei Gretl verhielten sich die ersten Lernstunden als logistische Aufgabe. Bei Gretl’s ersten Versuch, die Katzentoilette zu ignorieren, hat das junge Kätzchen es damals beinahe geschafft, die Notdurft darin – nämlich nur einen halben Meter daneben – zu verrichten. Um den nächsten Anlauf zu erleichtern, schoben wir die Toilette an jene Position – an die zu ihrer Entleerung gewählten Ecke. Auf zweitem Anhieb hat es geklappt, sie hat direkt in die mit Streu gefüllte Kiste nicht nur gepullert … Maui hingegen suchte sich einen ganz besonderen Ort aus, um nachts ihren Darm erstmals in unseren vier Vorzimmer-Wänden zu entleeren. Als ich in der Früh kam, um die werdende Katzenmama zu begrüßen, kam eine spezielle Duftnote an meine Nasenhöhlen. In der Toilette war allerdings nichts vorzufinden. Wie bei der Ostereiersuche wurde ich überrascht! Der Frühling zog langsam ein und wir nutzten die Fensterbank des Vorraums nicht um Ostereier zu verstecken, stattdessen für unsere Pflanzenaufzucht. Ja, Maui gefiel mein Koriandertopf besonders gut! Nach ihrem Treffer in den „Nacht“-Topf am Fenstersims stellten wir ein zweites, das kleine, Katzenklo bereit, dort wo der Topf stand, zum Anlocken geruchstechnisch benetzt mit ihrem Geschenk. Maui war jedoch mit einem Mal klüger und nahm im nächsten Anlauf die viel größere, bequeme „Mercedes“-Toilette in Anspruch, die wir zuvor bereitet hatten. 

Welch WUNDER Leben! Im Leben voller WUNDER! 

// 1. April 2024

Maui gebar drei Tage nach ihrem Einzug vier entzückende, gesunde Kittens. Die Nacht vor der Babyankunft hat Maui im Vorraum beständig nach uns gerufen. Es nervte uns ziemlich, weil sie unseren Schlaf raubte. Ich legte mich ins Wohnzimmer auf die Couch, um ihr näher zu sein, und fand keine Ruhe. Gefühlt alle zehn Minuten schaute ich nach der unruhigen werdenden Katzenmama. Im Nachhinein gesehen war ich dankbar. Mitten in der Nacht entschied ich, einfach für unsere liebe Maui da zu sein. Hundertprozent. Sie wollte Gesellschaft, weil sie spürte, es ist bald soweit. Ich holte mir mehrere dicke Decken, bettete eine auf den Boden, mit der anderen deckte ich mich zu, legte meinen Kopf mit einen Polster vor das Katzensofa, wo Maui lag, und streichelte sie beruhigend. Sie schnurrte, schmiegte sich an und genoss die Zusammenkunft. Im Laufe der nächsten Stunden wurde sie nervöser, ich wusste, es kann nicht mehr lange dauern. Sie suchte einen Platz, lief mal da hin, zur einen Schachtel, und mal dort hin, zur anderen Kiste. Um 5 Uhr Früh merkte ich mit einem Blick, der Muttermund öffnet sich. Ich lief zu Gil rauf um ihn zu wecken und vorzuwarnen: „Ich glaube, es ist soweit, die Maui bekommt gleich ihre Babys! Wach auf! Komm runter!“ Ich machte ein paar Handgriffe, ging zur Toilette und als wir beide ins Vorzimmer zurückkamen, war der erste Racker schon da und wurde eifrig von Maui geputzt. Sie hat sich die riesige Schachtel im letzten Winkel zum Gebären ausgesucht … 

Am frühen Morgen waren es jedenfalls vier süße Baby-Miezen, zwei Kater und zwei Katzen, wie wir später feststellen konnten, die das Licht der Welt erblicken durften. Ein Wollknäuel-Mix aus Anthrazit und Weiß mit schwarzen Flecken … 

Im Nachhinein wissen wir – sollte uns ähnliches nochmal passieren, dass wir Katzen-Hebammen spielen dürfen – werden wir eine „gscheite“ Wurfbox bauen, mit Deckel drauf, den man jederzeit abnehmen kann, um zur Hilfe zu schreiten. Denn so war die hingebungsvolle Katzenmama mit ihrem Wurf in der hintersten Ecke so beschäftigt, dass wir nicht alles mitbekommen konnten. Zum Beispiel, ob sie alle Nachgeburten geboren und gegebenenfalls gefressen hat. Die ersten drei haben gut geklappt, bei der vierten konnten wir es einfach nicht ganz bestimmt erkennen, obwohl wir uns sehr bemühten, darauf zu achten. 

Diese Gegebenheit wurde Maui zum „Verhängnis“, denn sie war so um ihre Babys bemüht, dass sie scheinbar tatsächlich vergessen hatte, die letzte Nachgeburt restlos auszustoßen, zu gebären, und so entstand unbewusst ein Entzündungsprozess. Maui bekam nach ein paar Tagen erweiterte Pupillen und wollte nichts mehr essen und trinken. Der Tierarzt-Besuch war somit unvermeidlich … Zum Glück ging mit entsprechender Behandlung schlussendlich alles gut! Alle wohlauf! 

Aus 11-4-2 wird 5+2+(2+1+4)-5

Wohin mit den vielen „Babys“?

Mit Maui’s Katzengeburt war es der dritte Wurf, bei dem wir Hebammen spielen durften. 

Eine wahre Ehrerbietung! 

Mittlerweile leben wir mit 14 Katzen im Haus – plus … denn wir betreuen zusätzlich so einige Straßenkatzen-Freunde … 

Doch bald war ein Abschied angesagt. Wir wussten von Anbeginn, so kann es nicht weitergehen. Manchmal sind wir ein wenig überfordert, die derzeitige Situation nimmt Maße an, die unsere Ressourcen in allen Belangen übersteigen. Die Vorstellung einer Trennung war in jedem Fall eine fürchterliche, traurige, schwierige …

Loslassen! Ein ewiges Aufgabengebiet? 

In WUNDER BUCH ZWEI wie auch im nächsten BLOG liest du mehr darüber. 

Wir haben für Maui und ihre vier Babys einen liebevollen Platz gefunden, wo sie gemeinsam gut aufgehoben sind, solange die Kittens bei ihrer Mama sein sollen – bis sie die 12 Wochen erreicht haben. Inzwischen wird für alle ein neues liebevolles Zuhause, jedenfalls paarweise, gesucht. Bis dahin leben sie in einem entzückenden Ambiente mit vielen weiteren Samtpfoten, werden redlich versorgt und gütig betreut. So herzzerreißend der Abschied auch war, es zählt das Wohl der Katzen. Dem Großen Ganzen soll es dienen. Unser Ego darf sich verabschieden. So machen sich Dankbarkeit und Erleichterung in unseren Gemütern breit, denn wir wissen, es ist eine allen Beteiligten dienende Entscheidung – ohne in richtig oder falsch zu werten. 

Die neue, etwas komplexere Formel lautete nun: 14 nach (1+4) = Minus 5, bleiben 9 plus … 

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Ab BLOG #4 geht es – nach langem Warten – schließlich voran in der Vergangenheit – mit Antworten auf die Fragen meiner Leser aus dem Wunder Buch Zwei der Katzenflüsterer-Geschichte: 

Wie ging’s eigentlich weiter, nach dem Beginn unserer Katzenflüsterer-Reise? 

Wo hat es uns hinverschlagen nach dem Camp und nach Slowenien…?  In welches Paradies? 

Welche der 9 Katzen plus bestimmen aktuell unseren Alltag? 

DAS GEHEIMNIS WIRD NUN ENDLICH GELÜFTET …

Ein bisschen hab ich in den bisherigen Erzählungen schon verraten. Doch die große Frage war vor allem: „Mit welchen Babys ging es auf die Reise?“ Lies BLOG #4 von „Die Katzenflüsterer – Der BLOG“ um mehr zu erfahren!

Woraus sich die aktuelle FORMEL „Aus 4 wird 8 wird 11-4-2 wird 5+2=7+2+(1+4)-5=9+“ berechnet, wird ebenso im nächsten und in den nachfolgenden BLOGs beleuchtet …

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Möchtest du die WUNDER Geschichte der werdenden Katzenflüsterer in Buch-Form lesen?

Hier ist der LINK zur WUNDER-BUCH-REISE-ZWEI.

„Ich habe die Philosophen und die Katzen studiert, doch die Weisheit der Katzen ist letztlich um ein Weites größer.“

– Hippolyte Taine (1828 – 1893), französischer Philosoph und Historiker

Die Katzenflüsterer – Der BLOG #3

Die Katzenflüsterer – Der BLOG #2

// März 2024 und Dezember 2023

Im Katzenflüsterer-BLOG geht es um die dalmatinischen Straßenkatzen. 

In WUNDER Buch Zwei / Momente zum Staunen – Die Katzenflüsterer berichte ich über die samtigen Streuner, die wir auf der kroatischen Küste aufgenommen haben. Der ERLÖS dieses WUNDER-Buches kommt aktuell den Straßenkatzen in Dalmatien zugute!

In BLOG #4 geht es um die Fortsetzung jener Wunder-Buch-Zwei-Story – zur klärenden Frage der Leser, welche unserer „Babys“ mit uns die Reise nach Slowenien angetreten haben und wohin diese uns geführt hat. 

Die nachfolgende Erzählung greift zeitmäßig vor und befasst sich ausführlich mit unseren lieb gewonnenen Straßenkatzen eines alten Steindorfes im kroatischen Hinterland, welche ein halbes Jahr später ihren Weg zu uns fanden. Oder besser gesagt wir zu ihnen. 

So auch damit, wie das Weihnachtswunder ihren Lauf nahm … 

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Ein Weihnachtswunder

Die erzählerische Version (in BLOG #1 kannst du die POESIE-Version des Weihnachtswunders nachempfinden)!

29. März 2024. Gestern haben wir Maui gesucht, doch sie tauchte nicht auf. Nachdem wir die herzige Streunerin jüngst nach gefühlten zwei Wochen wieder entdeckt haben, bemerkten wir, Maui scheint trächtig zu sein. Sie hat einen gewohnt dicken Bauch, früher aufgebläht vom Milch-mit-Brot-Menü der hiesigen Dorfbewohner, die es gut mit den Straßenkatzen meinen. „Die ‚Mačkas‘ lieben Milch mit Brot!“, ließen sie uns euphorisch wissen. Schließlich erfüllten sie mit ihrer Geste Miezchens hungrige Bedürfnisse. Mittlerweile wurden manch solcher Futtergaben reduziert, da wir jenes Wissen der Tierärzte weitergaben, welches von Milch für Katzen unbedingt abrät. 

Doch nun wirkt Maui’s Bauch breiter und sie bewegt sich träger, anders als sonst. So haben wir sie die letzten Tage bewusst auf ihren Plätzen aufgesucht und mit fleischigem Katzenfutter versorgt, damit ihre Babys gut gestärkt das Licht der Welt erblicken können. 

In diesen Tagen macht uns so manche Begebenheit der Natur erneut gedanklich zu schaffen. Wie sollen die Babys überleben können da draußen in der Wildnis? Auch sind die Nächte im Dalmatinischen Hinterland noch recht kalt, mancherorts nach wie vor frostig. Bei den beiden Würfen, die wir seinerzeit an der Adriatischen Küste betreuen durften, war es uns ein großes Bedürfnis, die Kittens zu schützen, wobei dort im März des Vorjahres nicht die Kälte das Problem war. Vor wilden Tieren und triebhaften Katern, vor den Katzenvätern, die Katzenbabys töten wollen, damit Katzenmutter wieder empfangsbereit wird, wollten und konnten wir sie – Gott sei Dank – behüten. Wie können wir Maui und ihre Babys vor den Gefahren bewahren, die auf sie zukommen würden? 

Maui ist eine hellgrau-weiße Straßenkatze im dalmatinischen Steindorf, in dem wir seit einigen Monaten in einem renovierten Steinhaus – aktuell mit neun Katzen – im Hinterland leben. Maui kann zu ihren Artgenossen ein rechtes „Beißzangerl“ sein. Menschen gegenüber ist sie ein streichelweiches Geschöpf, sie liebt es liebkost zu werden. Wenn es ums Füttern geht, sieht die Sache ein wenig anders aus. Die von uns lieb gewonnene Dorf-Vierer-Riege, die wir regelmäßig versorgen, zu der Maui sich gerne gesellt, wird von unserem „Beißzangerl“ weniger liebevoll behandelt. Geschickt schnappt die graue Tigerkatze mit weißen Pfoten gewohnheitsgemäß deren Leckereien weg, obwohl sie reichlich mit Futter verwöhnt wird. 

Wohin mit den vielen „Babys“?

Mittlerweile gesellen sich mehr und mehr Dorf-Samtpfoten in unsere Nähe. Wir haben für jede der samtigen Persönlichkeiten in den Dorfstraßen rasch einen passenden Namen gefunden … 

Maui hat ihren aufgrund ihrer typischen süßen „Miau“-Rufe – man hört und erkennt sie schon von Weitem. Ihre Augen führen gedanklich nach Hawaii, sie erinnern an exotische Früchte der sonnigen Inselgruppe. Am Tag, als ich mir unter schöpferischer Führung den Weg zu dem alten Steindorf weisen ließ, war sie jene Mieze, die mir mit ihrem lautmalenden Miau als erste Dorf-Samtpfote entgegenkam. Sogleich ließ sie sich streicheln und wurde mit Trockenfutter verwöhnt, welches für hungrige Straßenkatzen im Auto stets bereit steht. 

Gipsy fand durch Weißtatze und Vagabundenleben ihren Namen – ihr linkes Bein ist auffallend weiß, welches einen Gipsfuß anmutet, bei ihrem sonst gelb-bräunlich gestreiften Fell mit weißen Flecken. Mieze Gipsy hat es faustdick hinter den Ohren, sie ist durchsetzungsstark und gleichermaßen überaus gutmütig. Eine treue Begleiterin, für Mensch und Tier. Gipsy ist DIE soziale Streunerin schlechthin, die Kater wie Katzen der Freundesriege grenzenlos sorgsam umhegt und pflegt und sie hingebungsvoll gerne putzt. Lehrstunde Raufen ist ebenso ihre Leidenschaft. Was ihre soziale Ader betrifft, könnte sie verwandt mit „Bröselchen“ sein, „Baby“ Nummer 3 aus unserem ersten Kitten-Wurf, die sich wenige Wochen jung zu den „Babys“ des zweiten Wurfes geschmiegt und die winzigen Neuankömmlinge geputzt hat. 

Gretl, die wie Gipsy augenfällig ein Bein weiß hat, wurde aus einem Impuls heraus nach der Märchenfigur benannt, nicht weil sie sich im Wald verlaufen hat, sondern weil sie eine verspielte, ungezwungene, dem Leben vertrauende Frohnatur ist. Als Jüngste in der Straßenriege war sie wohl erst ein paar Wochen alt, als ich sie erstmals entdeckte. Vor der Haustüre einer der wenigen Dorfbewohner saß sie, fröstelnd bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt, hoffend auf eine Futtergabe, kuschelnd auf der Türmatte neben ihrer von Gesichtsausschlägen gezeichneten, anzunehmenden Mini-Schwester – welche nicht die einzige Dorfkatze war, die mittlerweile auf unnatürliche Weise verstorben ist. Die herzige, quirlige Gretl schafft es wie Maui, mit der einen oder anderen Artgenossin anzuecken. Die beiden sind sich in ihrem Gehabe wie auch optisch sehr ähnlich. Nur dass Gretl ein verletztes Auge hat, das ihr wohl eine Seheinschränkung bewirkt hat. Ob Gretl Maui’s Katzenkind ist? Von inniger Mutter-Tochter-Liebe ist wenig zu spüren. Gretl ist nicht nur die Jüngste der Riege, sie ist auch die Verspielteste, weiß sich mit den banalsten Dingen, wie Alpakawolle, Eicheln oder einer alten Zahnbürste auch alleine enthusiastisch zu beschäftigen. 

Maya hat ihren Namen nicht nach dem Märchen der treuen Biene Maja erhalten. Unser Weihnachtswunder wurde wohlwollend nach dem Volk der Mayas benannt, das ebenso wie die niedliche Samtpfote mit ihren treuherzigen Kulleraugen Bewunderung verdient. Gipsy und Maya wirken wie Geschwister auf uns. Maya ist im Gegensatz zu Gipsy jedoch eine sehr scheue Katze. Sie hat einiges durchgemacht, seit wir sie kennen. In Blog #1 „Ein Weihnachtswunder“ kannst du dir ein Bild in Reimform darüber machen. Wir fühlen uns in gewisser Weise schuldig – aber, nein, es gibt keine Schuld! Doch wir haben die Verantwortung zu tragen. Weiter unten erzähle ich warum … 

Oči heißt „Augen“ auf Kroatisch – weil der zarte weiß-gefleckte Kater mit dem superflauschigen Fell ein weißes, sprich blindes Auge hat, haben wir ihn danach benannt. Oči ist putzfaul, zum Glück ist er jener Kater, den Gipsy stets brav pflegt und so sich wohl sein Fell so wunderbar anfühlt. In unterstützender Riegen-Manier ist er im Gegenzug derjenige, der Gretl wie ein lehrender Vater zur Seite steht und ihr so einiges beibringt. Oči (mittlerweile O.G. geschrieben, weil die kreative Sprachaufzeichnung am Smartphone beim Diktieren seinen erwählten Namen auf diese Weise schrieb) war der erste, den wir Wochen später von seinen Trieben befreit haben … 

Und da gibt es noch so einige Kätzchen, Katzen und Kater, die uns im Dorf ans Herz gewachsen sind, aber auch jene, die krank sind und solche, die durch ihre Triebe oder ihren Schmerz andere, auch unsere Katzen jagen, sie erschrecken und ihnen womöglich Verletzungen zufügen. Unter aktuell gegebenen Voraussetzungen ist es jedoch ein schwieriges Unterfangen, diese aggressiven Tiere einzufangen, um ihnen in weiterer Folge Hilfe in Form von tierärztlicher Behandlung und Kastration anzubieten.

Wir baten um ein Weihnachtswunder

Inzwischen ist die genannte Vierer-Riege komplett kastriert. Wir haben uns die Bitten eines Tierschutzvereins in Österreich zu Herzen genommen, haben mit deren finanzieller Unterstützung das Tierleid durch das Kastrieren zu minimieren versucht. Es war einmal mehr eine Gratwanderung, wie so oft eine Prüfung sich zu entscheiden. Ist es richtig oder falsch, in die Natur auf diese Weise einzugreifen? Zu jener Weihnachtszeit, im Dezember 2023, bevor das Weihnachtswunder seinen Lauf nahm, wurden wir recht hart auf die Probe gestellt … 

Maya wurde nach ihrer Kastration eine Nacht lang unter Beobachtung gestellt – in unserem Vorzimmer, um sie von unseren Katzen abzugrenzen. Die beiden Schwestern wurden wenige Tage vor Weihnachten gemeinsam von uns zum Tierarzt gebracht, dort von ihren Trieben befreit. Gipsy konnte an jenem Nachmittag „entlassen“ werden, sie schien fit genug zu sein. Am nächsten Morgen brachten wir die scheue Maya, die längst ungeduldig war rauszukommen, sogleich zur Freundesriege zurück. Die aufkommende Freude war riesengroß, sie schmiegte sich erst an ihre Schwester, dann an O.G. und Gretl an, die Emotionen spielten sichtlich einen Tanz der Glückseligkeit. Die Katzen-Schwestern wälzten sich vor Wonne am Boden hin und her, wir konnten so ihren Schnitt gut erblicken, er war bei beiden astrein vernäht und wir waren frohen Mutes, ihre Operationswunde ist auf dem Weg der Heilung. 

Die Seifenblase ist rasch geplatzt, als Maya verschwunden war. Nach einer Weile des Suchens tauchte sie plötzlich auf einem verlassenen Grundstück auf, dort wo wir manchmal die Straßenkatzen auf einer Steinmauer füttern. Sie miaute ganz wild und sah uns dabei leidend in die Augen. Wir erkannten schockiert, ihre Wunde war aufgegangen und ein Teil des Gekröses (wie wir später erfuhren) hing aus ihrem Bauch heraus. Wir waren erschrocken und so rasch wir es bemerken konnten, so plötzlich war Maya mit einem Satz ins Gebüsch des Nebengrundstückes davongelaufen, nachdem sie von der quietschenden Gartentüre, die wir aufmachen wollten, um ihr zu Hilfe zu kommen, verängstigt wurde. Eine tagelange Suche in berechtigter Sorge war die Folge – hinter jedem Winkel, in jedem verfallenen Steinhaus, hinter jeder Kiste, auf halb abstürzenden Dachböden – und unter Aufruhr des ganzen Dorfes war es, als würden wir die Nadel im Heuhaufen suchen. Wir benachrichtigten die Tierärztin, die auch während der Feiertage bereit war, für den Einsatz, Maya zu retten. Und wir baten um ein Wunder! Vier Tage suchten wir stundenlang nach „unserer“ herzerweckenden Maya. Wo war sie nur? Warum kam sie nicht hervor aus ihrem Versteck und ließ sich helfen? Lebt sie noch? In einem der alten Steinhäuser fand Gil Blutspuren. Ob diese von Maya waren? Trotz großer Bersorgnis blieben wir im Vertrauen. „Maya wird auftauchen! Maya lebt!“, hielten wir an unserer Hoffnung, an unserem Glauben fest. Beteten zu unseren heilenden, geistigen Helfern. Dann passierte das Unglaubliche … 

Es war der 24. Dezember und das Weihnachtswunder fand seinen Lauf … Durch die Suche nach Maya fand Gil in einem der verfallenen, alten Steinhäuser, in dem er bereits mehrmals an den unterschiedlichsten Ecken nachschaute, versteckt unter Paletten und Heu, eine Katze. Tot. Doch es war nicht Maya! Es war die weiße Pipi mit dem Langstrumpf-Schwanz, anzunehmende Schwester von O.G., die seit Wochen abgängig war. Gil eilte aus dem Gebäude, um mir den Fund zu melden. In diesem Augenblick bog nur wenige Meter weit entfernt jemand um die Ecke! Wer kam uns da mit einem leisen Miau entgegen? MAYA! Aufatmen! Wir waren überwältigt, in diesem eigenartigen Moment der Fassungslosigkeit war damit nie zu rechnen. Es war wie surreal. 

Maya war geschwächt, doch für das was passiert war zum Glück einigermaßen okay. Sofort stärkten wir sie mit Futter und setzten die nächsten Schritte für eine ärztliche Versorgung in Bewegung … 

Wie nah Leid und Freude beieinander liegen, war in diesen Momenten in jeder Zelle unseres Seins spürbar. Es war Heilig Abend. Die Dämmerung brach heran. Weihnachten in gelernter Art und Weise zu leben war seit langem für uns unwichtig geworden, vielmehr lieben wir die Ruhe und Stille, fernab vom Trubel dieses der Konsumorientierung verkommenen Festes. So fühlt es sich für uns an. Doch wir nahmen jenes segensreiche, wunderbare Geschenk des Universums dankend an! 

Maya war „auferstanden“! 

Pipi – das war uns sofort sonnenklar – wollte sich finden lassen. 

Durch die Suche nach Maya konnte ihr Schicksal aufgeklärt werden. 

Mayas Seele hat sich wohl mit Pipis Seele zusammengesprochen.

Maya wollte gesucht werden, damit Pipi gefunden wird. 

Pipi war unverkennbar verwandt mit O.G. – die gleiche Augenform, einen ähnlichen Blick in den Augen und weiches wie „mit Fewa-Wolle gewaschenes“ weißes Fell, eben wie unser flauschiger Freund O.G., der zu ihren Lebzeiten stets an ihrer Seite verweilte. Pipi wurde mit einer Schussverletzung aufgefunden. Wir vermuten, sie wurde an diesem Fundort versteckt, oder sie konnte nach dem Schuss noch fliehen und verendete unter den Paletten. Die Jäger waren in der Woche, als Pipi verschwand, im Dorf. Eine Patronenhülse wurde später in der Nähe des Fundortes entdeckt. Mitten im Dorf! Wo normalerweise niemals jemand schießen sollte! Bis heute wissen wir nichts über den Hergang, wie Pipi ihr Leben verlor. Zumindest war der Fund von Pipi aber eine Erleichterung, insofern, weil wir nun wussten, etwas war passiert – auch wenn die Hoffnung, Pipi lebend zu wissen, bis dato jene war, die nun gestorben ist. Das Ende der Täuschung. 

Wir konnten Maya – verschreckt wie sie war – nicht gleich einfangen. Sie war so unglaublich schnell, wenn man sie in den Transportkorb locken wollte. In unsagbarer Dankbarkeit schafften wir dies nach einer Reihe von Versuchen am nächsten Morgen und brachten Maya an jenem Christtag zur Tierärztin, wo sie nochmals operiert wurde. In unserer Obhut, anfangs mit Halskrause in unserem Badezimmer, war es nun wichtig, die Wunde gut verheilen zu lassen und dazu war Schonung angesagt. Mit unseren Katzen wurde die als Eindringling eingeschätzte Artgenossin nicht recht „warm“, und umgekehrt. So waren wir erleichtert und glücklich zugleich, als wir Maya nach zehn Tagen Genesungszeit in die Freiheit entlassen konnten, zurück zu ihren Freunden.

Der ERLÖS dieses WUNDER-Buches kommt aktuell den Straßenkatzen in Dalmatien zugute!

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Möchtest du die WUNDER Geschichte der werdenden Katzenflüsterer in Buch-Form lesen?

Hier ist der LINK zur WUNDER-BUCH-REISE-ZWEI.

Lies weiter in BLOG #3, wo es um die Ehrerbietung geht, die uns Maui schenkte! 

Woraus sich die aktuelle FORMEL „Aus 4 wird 8 wird 11-4-2 wird 5+2=7+2+(1+4)-5=9+“ berechnet, wird ebenso im nächsten und folgend in den nächsten BLOGs beleuchtet …

ES GIBT NUR ZWEI TAGE IN DEINEM LEBEN, AN DENEN DU NICHTS ÄNDERN KANNST. DER EINE IST GESTERN UND DER ANDERE MORGEN.

DALAI LAMA
Die Katzenflüsterer – Der BLOG #3

Die Katzenflüsterer – Der BLOG #1

// 11. März 2024 

Im Katzenflüsterer-BLOG geht es um die dalmatinischen Straßenkatzen. 

In WUNDER Buch Zwei / Momente zum Staunen – Die Katzenflüsterer berichte ich über die samtigen Streuner, die wir auf der kroatischen Küste aufgenommen haben. 

Im BLOG geht es um die Fortsetzung – und um einen AUFRUF …

Maya – Ein Weihnachtswunder

Als erst Pipi und Wochen später Maya verschwunden ist …

Eigentlich wollte ich einen BLOG-Artikel schreiben über „Das Weihnachtswunder“. Doch die Poesie hat mich gepackt und ich hab diese WUNDER-Geschichte in einen Reim fließen lassen. Die BOTSCHAFT, die ich daraus in die Welt tragen möchte, lautet: ES GIBT SIE! DIE WUNDER DIESER WELT! Man muss nur darauf vertrauen, sie erkennen, ihnen eine Chance geben, manchmal hilft auch ein LOSLASSEN, damit sie sich zeigen dürfen.

Wann hast du zuletzt ein WUNDER erlebt?

Mit diesem BLOG möchte ich auch einen AUFRUF an dich starten! Mitzuwirken, in einen meiner nächsten WUNDER-BUCH-REISEN. Dort kannst du DEINE WUNDER-GESCHICHTE veröffentlichen. Lass uns teilhaben an deinem WUNDER! Wende dich gerne für Fragen oder die Zusendung deiner WUNDER an: Bücher mit Herz.

Klicke auf den jeweiligen, nachfolgenden LINK, um WUNDER BUCH EINS „Die Brücken, die Gott baut“ bzw. WUNDER BUCH ZWEI „Momente zum Staunen – Die Katzenflüsterer“ aufzurufen und mehr über meine WUNDER zu erfahren.

Nun wie versprochen die Weihnachtswunder-Geschichte als dichterisches Werk. Ob du das Weihnachtswunder erspüren kannst? Fühle hinein! Lass dich darauf ein! Viel Freude im poetischen Sein!

Hier auch das Audio zum ANHÖREN:

Maya – ein Weihnachtswunder

// 11. März 2024 

Weihnachten ist längst vorbei

wenn alles bunt wird im Monat Drei

Sonnenstrahlen stärken Mensch, Tier, Natur

Endorphine spendieren Lebenskraft pur

Elemente wirken, lassen Samen begießen

Das Wunder Frühling regt sie an zum Sprießen

Sinnlich schwelgend zeigt sich mir ein Bild

aus vergangener Jahreszeit, weniger mild

Maya, verletzt, vor Weihnacht verschwunden

Nach tagelangem Suchen Blutspuren gefunden

´s alte Steindorf wurde in Aufruhr gebracht

Türen, Kammern, Schränke, Truhen aufgemacht

Miezchen Maya war nirgendwo aufzuspüren

doch ließ ein anderer Fund Herzen berühren

Samtpfötchen Pipi bereits Wochen abgängig

Wahre Enthüllung zeigt sich als notwendig

Ohne Maya’s Suche Pipi niemals entdeckt

deren Schusswunde hat uns bitter erschreckt

Mayas Seelchen war sich zu opfern bereit

um Pipis Rätsel zu lösen in magischer Zeit

Leid und Freud auf Erden oft sehr nah –

… um die Ecke gebogen, schon war Maya da!

Ein Moment staunender Freude am Heilig Abend

Weihnachtswunder eingetroffen, dankend.

Maya - Ein Weihnachtswunder

Wenn du mehr über die Hintergründe und die tiefere Geschichte über das WUNDER MAYA erfahren möchtest, lies BLOG #2, hier erweitere ich die poetische in eine erzählerische Version.

Viele WUNDERVOLLE Momente zum Staunen wünscht dir

Selina

Wer Vertrauen hat, erlebt jeden Tag Wunder. 

(Peter Rosegger)

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