Wie macht Schenken Sinn?
Auch ich mach es anders
Friedliche Weihnachtszeit? Derzeit haben wir „alle“ wohl ein spezielles Ziel: Weihnachtsgeschenke zu besorgen! Um ehrlich zu sein, mich stresst(e) das enorm. Mein Wunsch ist es, weg vom Konsumwahn zu kommen, dafür liebevoll Zeit zu schenken und mit Selbstgemachtem Freude zu bereiten…
Viele Menschen schenken Mengen an großen, tollen und teuren Geschenken, geben Unsummen Geld aus und machen sich oft auch noch einen furchtbaren Stress damit. Zeitlich, nervlich, finanziell. Womöglich erwarten sie sich umgekehrt von ihren Mitmenschen ebenso entsprechende Geschenke für sich. Wenn sie das glücklich macht, dann ist es ja gut so. Macht es wirklich glücklich? Sind das die Werte, die wir leben möchten? Wissen wir überhaupt noch, warum wir Weihnachten feiern? Fühlen wir uns frei?
Keinesfalls möchte ich Weihnachten boykottieren. Ich verstehe natürlich jeden, der es traditionell halten möchte. Es gab auch Zeiten, wo meine Kinder klein waren, damals wäre ein Verzicht auf Christbaum und Geschenke undenkbar gewesen. Auch heute liebe ich es, im Kreise meiner Familie – die ich auch unterm Jahr regelmäßig liebend gerne sehe – das Weihnachtsfest in gemütlicher Atmosphäre zu weihnachtlichen Klängen, Gerüchen und gutem Essen zu genießen. Heute brauche ich persönlich keinen Christbaum mehr, ein bisschen Dekoration und Kerzenlicht liebe ich auch – sogar ganzjährig und nicht nur zu Weihnachten.
Was alles nicht heißt, dass ich nicht gerne schenke. Doch ich lass mich nicht mehr von so einem „ausgearteten Event“, der von der Werbe- und Konsumlobby in Szene gesetzt wurde, beeindrucken. Schenken macht Freude, auch mir, jedoch verkehrt sich bei mir die Freude, wenn Druck dazu kommt. Wenn man sich verpflichtet dazu fühlt. Von solchen „Bindungen“ bemühe ich mich, mehr und mehr zu befreien. Es geht mir gut dabei. Dies ist alles nur meine persönliche Meinung, die wahrscheinlich nicht jeder mit mir teilen wird. Geht es dir ähnlich? Oder kannst du gar nichts dafür abgewinnen? Fühlst du dich verpflichtet zu schenken? Wenn ja, was könntest du daran ändern?
Wozu das alles, die meisten haben doch eh, was sie brauchen, es geht uns doch gut, oder!? Meine Familie hat das Schenken zu Weihnachten zum Glück schon seit Jahren abgeschafft. Es war ein Lernprozess, der aber mittlerweile gut funktioniert. Nur die Kinder bekommen ein Geschenk, dadurch, dass sie keine Kleinkinder mehr sind, gibt es meistens Geldgeschenke verpackt mit einer Kleinigkeit für sie.
Was meine (erwachsenen) Kinder noch nicht verstehen, ist, dass ich kein Geschenkpapier mehr einkaufen möchte. Eingepackt wird wenn nötig dennoch. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Es wird das genommen, was zu Hause gefunden wird, zum Beispiel Servietten, weihnachtliches Zeitungspapier aus dem Postkasten oder recyceltes Geschenkpapier – schon meine Mama hat das Papier der ausgepackten Geschenke immer für den nächsten Anlass aufgehoben. Man darf sich auch die Freiheit nehmen, ein Geschenk uneingepackt zu überreichen, es bleibt dennoch ein Geschenk!
Stressfreie Weihnachten
Für mich ist es jedenfalls ziemlich entspannt:
- Keine bösen Zungen, wenn das Falsche geschenkt wurde – weder die moderne Küchenmaschine, die man in anderer Form eh schon im Schrank hat, noch die hässliche Krawatte, die man aus Pflichtgefühl tragen sollte …
- Selbstgemachte Cremes und Lippenpflegestifte oder Leckereien (Granola, Cracker und Kekse) stelle ich auf den von meiner Schwester so liebevoll gedeckten Weihnachtstisch: Jeder nimmt sich das, was er gerne verwenden möchte. Keiner wird vergattert zu einem Geschenk, das er nicht brauchen kann. Natürlich erfordert das Selbermachen auch Zeit, doch ich mache es ja auch für mich und für die Umwelt, denn bei Selbstgemachtem weiß ich, was drinnen ist. Ohne Chemie, ohne Plastik, möglichst Bio und ohne gesundheitsgefährdeten Zutaten.
- Zeitsparend – lieber statt Zeit für Einkäufe zu verschwenden mit den Liebsten einen Adventmarkt besuchen oder sich bei einem Punsch daheim gemeinsam einen schönen Film anschauen, in die Sauna gehen, Eislaufen, bewusst eine Plauderstunde einlegen, oder einfach mal bewusste Zeit für Achtsamkeit haben …
- Nervensparend – keine innerliche Unruhe, weil man nicht weiß, was man schenken soll, wie viel Geld man ausgeben „muss“, weil derjenige auch so und so viel schenkt!
- Umweltschonend – kein Extra-Papier kaufen, schon gar kein Plastik, keine unnötigen Autofahrten in Einkaufszentren, kein unnötiger Müll mit Geschenken, die man nicht braucht …
- Und wenn es als Mitbringsel ein kleines Geschenk von Herzen sein soll, hat „Bücher mit Herz“ sehr herzerwärmende Bücher, die sich achtsam und liebevoll um den gestressten Menschen kümmern. 🙂 Zum Beispiel: „Bewusst leben – Dein Weg des Erkennens“ von Wolfgang Wieser: hier erhältlich. Und eine selbstgemachte Creme oder ähnliches kann natürlich dazu gepackt werden.
Hast du Weihnachtsstress? Wie gehst du mit den Erwartungen deiner Mitmenschen um? Überschreitest du womöglich dein Budget für Geschenke oder machst du Schulden dafür (in Zeiten der zinsenfreien Ratenzahlungen ist dies ja sehr einfach)? Wie fühlst du dich dabei?
Ihr könnt gerne auf Facebook unter Bücher mit Herz eure Meinung dazu äußern.
Zum Thema Achtsamkeit gibt es einen tollen Podcast, den ich euch ans Herz legen möchte. Der 7Mind-Podcast von René Träder. Woche für Woche wertvolle Tipps, diesmal passend zu meinem heutigen Thema: Link zum Podcast
#56 Schenken ohne Stress: 8 Impulse für achtsamen Konsum
In aller Herzlichkeit und Dankbarkeit wünsche ich jedem einzelnen Menschen eine erfüllende Weihnachtszeit und ein friedliches Fest in Harmonie und Liebe.
Eure Selina
Gott gab dir ein einziges Geschenk mit, er sagte: Vergiss nicht, dass du deine Meinung jederzeit ändern kannst! (Quelle: Paul Ferrinis Christus-Buch)