Es geht weiter mit meiner Erlebniswanderung, und du bist auch bei meinem letzten Teil 4 wieder hier, das freut mich! Du willst erkunden, was es noch „for free“ zu sehen gibt im wunderschönen Gebiet der Myrafälle? Und wie man mit dem Wald spricht? Dann viel Freude beim Weiterlesen …

REISEBLOG #WANDERLUST Teil 4 (Ende)

HÖREN statt LESEN? Hier kannst du dir meinen Reiseblog #Wanderlust Teil 4 anhören:

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Hinter mir kommen Leute. Ich lasse sie vor und notiere meine Erkenntnisse. Dort oben sehe ich bereits den Ausgang. Und wundere mich. So rasch bin ich durch die Myrafälle durch? Ist es wirklich nur dieses kurze Stück, das einen Eintritt erforderlich macht? Man sollte vorher bereits wissen, dass man auch außerhalb der bezahlten Zone ein Stück der Myrafälle zu sehen bekommt, samt seiner fließenden Bäche, den Moos besetzten Felsen, den Holztreppen und Brücken. Man könnte sich die fünf Euro Eintritt ersparen, andererseits macht es Sinn, zur Erhaltung dieser wunderschönen Natur das bisschen Geld investiert zu haben. Man kann einen Teil des traumhaften Gebietes aber eben auch „for free“ haben.

Tolle Aussichten – links: Blick vom Hausstein 60 Meter hinunter und hinauf

Wie zum Beispiel den Hausstein, den ich noch erklimmen möchte.
Habe mich entschieden, erst den „Blickpunkt Kreuth“ zu begehen, und nehme nicht den auf der Karte vorgeschlagenen gelben Weg, sondern die weiß-blaue Markierung, weil die andere Route über die Straße geführt hätte, was mich absolut nicht reizt. So genieße ich die über einen malerischen Pfad führende Route „Über die Stoa“, Richtung Jagasitz und Steinwandgraben.
Der Weg durch Föhren, Felsen und die „Stoa“, ein weicher Wurzelboden besetzt von Piniennadeln und Steinchen, erinnert mich an meine Heimat Mödling und „meinen“ Pinienwald, den ich so liebe. Sogleich schleicht sich ein Spruch in meine Wahrnehmung, der mich in dieser Phase meines Lebens begleitet …

„Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.“

Autor unbekannt

Am Jagasitz angekommen, kann ich auf der Toilette meine Hände endlich wieder gründlich mit Seife waschen. Die Mittagszeit lässt herrliche Gerüche aus der Küche und von den Gerichten der speisenden Gäste aufkommen. Da ich sonst nichts brauche, lasse ich mich nicht verleiten und wandere weiter. Ein vertrautes Schild, erinnert mich mit Freude zurück ans Pilgern. „Er hat mich wieder, der Wiener Wallfahrerweg!“


Im Fokus

Die WeltenSeele meint es wirklich gut mit mir.
Ich hab um ein bisschen Sonne gebeten – und schon war sie kräftiger zu spüren, trotz der Wolken.
Ich hab mir gewünscht, ein schönes Fotomotiv für die Zyklamen im Sonnenlicht zu entdecken – und schon sah ich ein Beet voll strahlender violetter Zyklamen, die im Wald durch eine Lichtung zwischen den Bäumen vom Sonnenlicht durchflutet wurden – und ich konnte es festhalten.
Ich bitte die WeltenSeele, mir den Wald zu zeigen, also so wirklich, nicht das was man sonst sieht, wenn man durch den Wald geht – Bäume, Gräser, Sträucher, Weg, Himmel, Wolken, Sonne … Ich bitte den Wald mir etwas Besonderes mitzugeben, ich wollte etwas von ihm lernen.
Plötzlich fliegt nur wenige Meter vor mir ein riesengroßer Falke hoch oben mit seiner gewaltig großen Flügelspannweite über den Weg, von einer Spitze der hohen Nadelbäume zur anderen Seite in Richtung der Bäume. Ich halte inne und war beseelt von diesem überwältigenden Anblick, welchen mir der Wald soeben geboten hat. Ich nehme es zum Anlass und setze mich genau zu dieser Baumreihe auf querliegende Baumstämme, um die Stille zu genießen.
Den Falken konnte ich nicht mehr sehen. Meine Gedanken fallen auf die zwei freien Vögel, respektive Papageien, die mir so oft als Zeichen begegnen, als Symbol meiner Vorstellung einer freien treuen Partnerschaft in bedingungsloser Liebe. Sie leben zusammen ohne Käfig, sind frei, können jederzeit davonfliegen … und doch bleiben sie beieinander. Warum sehe ich diesmal nur einen Vogel vor meinen Augen – anstelle von zweien? Sollte ich mich noch ein Weilchen meiner Angst vor Einsamkeit, meiner inneren Leere, die ich oft spüre, stellen? Bin ich noch nicht bereit für den zweiten freien Vogel an meiner Seite? Diese Leere, sie ist eine gewisse Sehnsucht, ich glaube es ist die Sehnsucht, die mich erinnern möchte, wer ich wirklich bin. Die mich erinnern möchte an die Quelle, die WeltenSeele, die alles umfasst, an das Göttliche, das Licht, das auch in mir zu finden ist, in jedem von uns …

Diese Leere kann ich NUR in mir, und nicht im Außen füllen! Fühlen kann ich diese magische Quelle mehr und mehr bei bedeutsamen Umarmungen, wenn ich meine Töchter in meine Arme nehme, oder einen ganz bestimmten geliebten Menschen, dann ist sie da, die Magie, diese strömende Kraft der ursprünglichen Liebe, die einfach nur IST, die mich mit einem unbeschreiblich märchenhaften Gefühl durchdringt und mich erinnert, wer ich wirklich bin.

Zahme Vögel träumen von Freiheit, wilde Vögel fliegen.

Berthold Brecht

Genial, beim Weitergehen falle ich wieder in die WeltenSeele und bitte darum, essbare Beeren zu finden. Kaum hab ich meinen Fokus auf die Sträucher neben mir gerichtet, fällt mein Blick auf … Himbeeren! Damit hab ich nicht gerechnet. Ich liebe Himbeeren! Ich liebe es, die Früchte des Waldes zu ernten. Köstlich!
Und was man noch so entdeckt, wenn man die Natur beobachtet: zwischen den Bienen, den bunten Blumen und hübschen Schmetterlingen im Himbeerstrauch finde ich eine wunderschöne Spinne, sie ist braun-orange und quergestreift.

Ein bisschen ekelt es mich vor Spinnen, ich mag sie nicht besonders, aber wenn sie so ruhig in der Natur hängen, und man sie von ausreichender Entfernung beobachten darf, ist es ein wunderschöner Anblick.

Wir alle haben unseren Nutzen. Wir alle sind auf diese Erde gekommen, weil wir wichtig sind für diese Welt, weil alles eine Sinnhaftigkeit mitbringt! Alles hat SINN!

In letzter Zeit sammle ich kleinere Steine, die einer Herzform ähneln, die ich zu Hause und am Balkon als Dekoration aufstelle. Kaum ist meine Wahrnehmung darauf ausgerichtet, sehe ich überall Herzsteine.
Man braucht nur den Fokus auf seine Wünsche auszurichten und schon bietet einem das Leben was man möchte. Wichtig ist dabei auch die richtige und detailgetreue Formulierung! Denn ich habe erst nur um einen Herzstein gebeten, aber in meiner Bitte nicht dazu geäußert, ich mag einen kleinen Stein. Geistig umformuliert sah ich umgehend einen kleineren Stein in Herzform, doch der war zu schwer. So musste ich nochmal formulieren und bat um einen kleinen Herzstein, der leicht im Gepäck verstaubar ist.
Der nächste Schritt nach der Bitte, wenn sich der Wunsch nicht gleich erfüllt, ist das LOSLASSEN. Das habe ich schon in Bärbel Mohr’s „Bestellungen im Universum“ gelernt und oft erfreulich umgesetzt. So wandere ich weiter und genieße den Wald.

Windstill

Irgendetwas sagt mir bei einem kleinen Rastplatz mitten im Wald: „Bleib stehen!“ Okay, ich bleibe stehen. „Schau dich um!“, vermittelt mir meine innere Stimme weiter. Es war windstill. Ich schaue mich um und frage gedanklich: „Was möchtest du mich sehen lassen, lieber Wald?“ Ich halte inne. Die Antwort kam. Vor mir sehe ich einen Laubbaum. Mir fällt ein abgeknickter Ast mit verzweigten kleinen Ästen auf, die abgestorbene Blätter aufweisen. „Befreie mich schon diesem Ast!“ Warum denke ich, dass ich diesen Ast entfernen soll, frage ich mich, während ich beginne, den Ast vom Baum abzudrehen. Ich sehe zu dem Baum auf, befreit von dem Ast, und habe das Gefühl, er lächelt. Er fühlt sich erleichtert. Er kann aufatmen. Die Windstille wird im nächsten Augenblick von einem leichten Windstoß, wie ein sanftes Streicheln über meine Wangen, durchbrochen. So sanft sich die Luftbewegung anfühlt, so anmutig verneigt sich der Baum vor mir – dabei schwenkt er mit seiner Blätterpracht im Gleichklang mit dem Hauch nach unten. Ein zweiter sanfter Windstoß lässt die Blätter langsam nach oben zurückbewegen. Dann ist es wieder windstill.
Kann man sich so eine Geschichte ausdenken? Oder spricht der Wald wirklich? Wenn wir hinhören!

Intuitiv nehme ich den richtigen Weg zurück zum Teich und zum Parkplatz.
Um 17 Uhr und 8 % Handy-Akku nach vielen Fotos und Notizen, endet mein heutiger Wandertag in diesem schönen Gebiet der Myrafälle. Heute waren es etwa 10 km, die ich beschritten habe. Nicht so reich an Kilometern aber reich an Erfahrungen. Das Wetter hat gut durchgehalten, kein Regen obwohl bis zu 100 % Niederschlag angesagt waren. Beim Hineinschauen in den Teich sehe ich ein paar Tröpflein, gerade rechtzeitig, da ich mich gleich auf den Heimweg begebe. Ein paar Brennesselblätter, die mich saftig anlachen, pflücke ich noch mit Hilfe des Schweißtuches, das umfunktioniert wird. Auf gehts, heimwärts.

Es war mehr ein Wander-Retreat als eine sportliche Wanderung, stelle ich fest. In diesen Tagen genau das richtige für mich.

#fromeuropetohawaii #alleshatsinn

Dieser Reiseblog in VIER Teilen ist eine etwas gekürzte Version eines Kapitels des im Werden befindlichen Buches „From Europe to Hawaii“.

In meinen Büchern sind die ausführlichen Geschichten des Lebens von Selina Leone zu finden. Geschichten zwischen Fiktion und Wahrheit. Part 1 von „alles hat SINN im abenteuer leben“ gibt es hier.

Unsere nächste LESUNG findet am Donnerstag, 15.10.2020, 18.30 Uhr, in der beliebten Bodega López in Mödling statt. Näheres findest du hier. Wir bitten um Anmeldung! Aufgrund der derzeitigen Auflagen, gibt es nur noch wenige Restplätze. Wir freuen uns auf dein Kommen!

Herzensgrüße Selina

9.9.2020

Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste. 

Susan Sontag

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